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DECK, THÉODORE

Guebwiller 1823 - 1891 Paris

Bassin, Paris, um 1870-1880.

Grossvolumige Rundform mit ausladender Mündung. Wandung umlaufend mit Kalligraphien, Medaillons und Blütenbordüren als Ritzdekor.

Fayence, heller Scherben, türkis und dunkelblau glasiert,
umseitig Prägemarke "TH. Deck",
H: 23 cm, ø 42 cm

Mit Standring.

Vgl. Literatur: Musée du Florival (Hrsg.), Théodore Deck 1823-1891, Guebwiller 1991, S. 36.

Joseph-Théodore Deck, 1823 im elsässischen Guebwiller geboren, wurde während eines Besuchs in der Schweiz von der Bildhauerei verzaubert und träumte davon, dieses Handwerk selbst zu erlernen. Sein einfacher familiärer Hintergrund diktierte dem jungen Théodore Deck allerdings zunächst einen anderen beruflichen Werdegang. 1841 tritt er eine Lehre bei Hügelin in Strassburg an, in seiner Freizeit zeichnete und modellierte Deck im Atelier des deutschen Bildhauers Andreas (auch André) Friederich (1798-1877). Während seiner Berufsausbildung erlernte er die Kunst der Herstellung von Heizöfen mit Keramikverzierung und eignete sich gleichsam ein grosses Wissen über die physikalischen und chemischen Grundlagen seiner Arbeit an. Reisen nach Deutschland, Österreich und Ungarn erweiterten seinen künstlerischen Horizont derart, dass Deck bald unterschiedliche Techniken zur Nachbildung komplexester Fayencen beherrschen sollte. 1858 wagte er den Schritt in die unternehmerische Selbständigkeit und eröffnete zusammen mit Bruder Xavier und Neffe Richard eine Ofenfabrik und ein dazugehöriges Künstleratelier in Paris. Das Atelier Deck wurde bald zu einem Anziehungspunkt verschiedener Maler und Bildhauer. Albert Anker und Jean-Louis Hamon waren für eine bestimmte Zeit als Mitarbeiter beschäftigt. Im Besonderen widmete sich Théodore Deck der Nachahmung extravaganter und reich dekorierter chinesischer und persischer Fayencen.

Die vorliegende Arbeit ist mamlukischen Schalen nachempfunden. Man beachte die elegante Thuluth-Schrift der Widmung an einen Sultan sowie die persischen Blumenmotive. Die technische Ausführung ist inspiriert durch den geschätzten Iznik-Stil, benannt nach der gleichnamigen Stadt in Westanatolien, die bekannt ist für ihre lumineszierenden, blau-weiss, türkis oder salbeigrün gehaltenen Glasuren. Berühmt ist Deck für seine tieftürkise Kreation "Bleu de Deck", hergestellt aus Pottasche, Kalk und Natriumkarbonat. Decks Beschäftigung mit islamischer Kunst entspringt der damaligen Orientbegeisterung, ausgelöst u.a. durch die französische Kolonisation Nordafrikas.

Estimation CHF 5'500
EUR 5'500
USD 5'913
Zuschlag CHF 8'500
Die Preislimite liegt in der Regel ca. zwischen 1/2 bis 2/3 der Schätzung. Schriftliche und telefonische Gebote werden über das Login, E-Mail (info@dobiaschofsky.com), Fax +41 31 560 10 70 und per Brief entgegengenommen.
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