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CARUS, CARL GUSTAV

Leipzig 1780 - 1869 Dresden

Berggipfel in Wolken.


Öl auf Papier, auf Malkarton, verso a. Abdeckung bez. "Carus" sowie altes Klebeetikett "Kunstmuseum Luzern KH 166",
22x27,5 cm

(Bitte scrollen Sie nach unten für die deutsche Version.)


Provenance: Collection Julius Freund (1869-1941), Berlin; Galerie Fischer, Lucerne (Collection Julius Freund from the possession of Mrs. Dr. G. Freund, Buenos Aires), March 21st 1942, Lot 64; (probably) Collection Alice and Walter Millich, Lucerne (according to tag number provided by the Museum of Art Lucerne); Privat possession, Switzerland.

Literature: Kunstpreisverzeichnis 1941/42, Vol. 3, Berlin 1944, p. 68; Marianne Prause, Carl Gustav Carus. Leben und Werk, Berlin 1968, p. 122, No. 149.

On his numerous nature walks and journeys, Carl Gustav Carus devoted his creative energy to compositions reflecting his scientific and artistic approach to the structures of rock formations, the sky and the atmosphere. The similarity of the present piece to a study of clouds kept in the Museum der bildenden Künste in Leipzig (inventory number I 3617) and dated to 1835 suggests that our work must have been created at around the same time. As to the aforementioned sujet, one may also want to consider Carus' treatise "Zwölf Briefe über das Erdleben", composed as early as 1826 and published in 1841. As a physician, natural philosopher and artist Carus was constantly in search of manifestations of the living in landscapes, both in his literary and artistic works. His perception of the "earth as a living being" nurtured an artistic approach to the depiction of sceneries, which strove to capture the world as animate and alive. Moreover, Carus himself would choose not to refer to such paintings as landscapes, opting instead to aptly name them "Erdlebenbilder" (pictures of earthly life).
Following the tradition of Johann Wolfgang von Goethe, Carus conceived of a theory of landscape painting which fused artistic and scientific endeavor and regarded art as the pinnacle of science.

This lot has been searched against the Art Loss Register database.

The owner of the present painting has reached an amicable settlement with the community of heirs of Mr. Julius Freund in accordance with the principles of the Washington Conference. Hence there are no more claims on the part of the descendants.


 

 

Provenienz: Sammlung Julius Freund (1869-1941), Berlin; Galerie Fischer, Luzern (Sammlung Julius Freund aus dem Besitz von Frau Dr. G. Freund, Buenos Aires), 21. März 1942, Lot-Nr. 64; (wohl) Sammlung Alice und Walter Millich, Luzern (gemäss Etikett-Nr. des Kunstmuseums Luzern); Privatbesitz, Schweiz.

Literatur: Kunstpreisverzeichnis 1941/42, Bd. 3, Berlin 1944, S. 68; Marianne Prause, Carl Gustav Carus. Leben und Werk, Berlin 1968, S. 122, Nr. 149.

Als Sohn einer Leipziger Färberfamilie studierte Carl Gustav Carus ab 1804 an der Universität seiner Heimatstadt Physik, Botanik, Chemie und Medizin und nahm gleichzeitig Unterricht an der Zeichenakademie. Als hochbegabter 22-Jähriger promovierte er 1811 sowohl zum Doktor in Philosophie als auch zum Doktor der Medizin. Der Generation der Romantiker zugehörig, zählten Persönlichkeiten wie Caspar David Friedrich, Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt und König Johann I. von Sachsen zu seinem Freundeskreis. Neben Novalis wird er dem "magischen Idealismus", einer philosophischen Gruppe innerhalb des Deutschen Idealismus, zugeordnet. Nicht unbedeutend sind seine kunsttheoretischen Schriften wie die 1831 erschienenen "Briefe über Landschaftsmalerei". Carus′ Malerei stand unter dem Einfluss seines Wegbegleiters Caspar David Friedrich und den Charakteristika der Romantik wie Naturverbundenheit und klassisches Schönheitsideal. Seine Motivpalette umfasste hauptsächlich Ideallandschaften mit Mondschein, Gebirgen, Wäldern, Ruinen und mittelalterlicher Architektur. In seiner späteren Schaffensphase und nach wiederholten Reisen fand der Universalgelehrte zu einem eigenständigeren, weniger ikonografisch geprägten Stil und fertigte auch spontane, kleinformatige Ansichten im Freien an.

Auf zahlreichen Wanderungen und Reisen schuf Carl Gustav Carus Kompositionen, in denen er die Strukturen von Gesteinsformationen, des Himmels und der Atmosphäre sowohl künstlerisch als auch wissenschaftlich zu erfassen pflegte. Die Ähnlichkeit der vorliegenden Arbeit mit einer um 1835 datierten Wolkenstudie im Museum der bildenden Künste in Leipzig (Inventar-Nr. I 3617) lässt einen vergleichbaren Entstehungszeitraum annehmen. Im Zusammenhang mit dem genannten Bildsujet sollte das bereits 1826 von Carus konzipierte und 1841 veröffentlichte Traktat "Zwölf Briefe über das Erdleben" berücksichtigt werden. Der Arzt, Naturphilosoph und Künstler war sowohl in der Literatur als auch in der Kunst auf der Suche nach Lebensäusserungen in der Landschaft. Seine Erkenntnis der "Erde als Lebewesen" begründete eine Landschaftsauffassung, die er in der künstlerischen Darstellung einer belebten Erde zum Ausdruck brachte. Bilder wie diese nannte Carus selbst nicht mehr Landschafts-, sondern "Erdlebenbilder". In der Tradition von Johann Wolfgang von Goethe sprach Carus dabei von einer Landschaftsmalerei, in der Kunst und Wissenschaft zusammengeführt sind und die Kunst sich als Gipfel der Wissenschaft behauptet.

Dieses Los wurde mit der Datenbank des Art Loss Registers abgeglichen/This lot has been searched against the Art Loss Register database.

Der Einlieferer des Gemäldes hat mit der Erbgemeinschaft nach Herrn Julius Freund eine gütliche Einigung im Sinne der Washingtoner Prinzipien erzielt. Somit bestehen keine Ansprüche mehr seitens der Nachfahren.

Estimation CHF 15'000
EUR 15'000
USD 16'129
Adjugé CHF 24'000
En règle générale le prix de réserve est fixé entre 1/2 et 2/3 de l'estimation. Nous acceptons les offres écrites ou téléphoniques à l'aide du login, par email (info@dobiaschofsky.com), par fax +41 31 560 10 70 ou par courrier.
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