Button Menu mobile

8
ABERLI, JOHANN LUDWIG

Winterthur 1723 - 1786 Bern

Bildnis der drei Söhne von Niklaus von Diesbach (1722-1782).

1. Niklaus von Diesbach im Alter von 15 Jahren. 2. Franz von Diesbach im Alter von 9 Jahren. 3. Rudolf von Diesbach im Alter von 3 Jahren.

Öl auf Leinwand,
verso sig., dat. 1762 u. bez.,
82,5x71 cm

Das angebotene Gemälde wird in einem prächtigen Rahmen von Johann Friedrich I Funk (1706-1775) angeboten. Dieser besitzt einen Fronton mit einer von Blumenranken begleiteten Rocaille-Kartusche mit Liktorenbündel und Köcher.

Literatur: Hermann von Fischer, Fonck à Berne. Möbel und Ausstattungen der Kunsthandwerkerfamilie Funk im 18. Jahrhundert in Bern, Bern 2001, S. 227, Nr. 429.

Johann Ludwig Aberli absolvierte eine Lehre beim Winterthurer Landschaftsmaler Heinrich Meyer und zog mit 18 Jahren nach Bern, wo er als Flach- und Porträtmaler arbeitete. Er bildete sich in der Zeichenschule von Johann Grimm weiter und wurde 1747 dessen Nachfolger. Nach einer Reise ins Berner Oberland entwickelte der Maler ein ausgeprägtes Interesse für die Landschaftsmalerei. In den 1750er Jahren eröffnete er ein eigenes Atelier mit Werkstatt und Verlag und später auch ein Ladengeschäft in Bern, in welchem er Zeichnungen, Aquarelle, Gemälde, druckgrafische Blätter und Malutensilien zum Verkauf anbot. Anlässlich einer Reise nach Paris im Jahr 1759 besuchte er den Verlag des Kupferstechers Johann Georg Wille, dessen Arbeitsgemeinschaft von Zeichnern, Stechern und Druckern ihn nachhaltig beeindrucken sollte. Aufmerksamkeit erlangte Johann Ludwig Aberli besonders durch seine "pleinair" angefertigten Landschaften, die er für die Zeit um 1800 mit detailversessener Präzision auf die Leinwand bannte. Auf den Künstler geht ausserdem die "Aberlische Manier" zurück, ein Verfahren, das mithilfe gedruckter Umrisslinien eine schnellere Reproduktion von Aquarellen erlaubte. Obgleich sein Können nicht auf einer akademischen Laufbahn, sondern auf regionalen Gepflogenheiten basierte, ist Johann Ludwig Aberli als Wegbereiter einer weit adaptierten Schweizer Landschaftsmalerei zu bezeichnen, die auf einem genauen Naturstudium, der Orientierung an Miniaturmalerei und der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts sowie auf der Arbeit in Werkverbünden beruhte.

Der Auftraggeber des vorliegenden Gemäldes, Niklaus von Diesbach, war Vogt zu Oron und Vogt zu Oberhofen und hatte mit seiner Frau Anna Katharina (geb. von Wattenwyl) vier Söhne, von denen drei auf dem Gemälde festgehalten sind: Niklaus, Gottlieb Franz und Friedrich Gabriel Rudolf von Diesbach. Alle drei posieren mit verschiedenen Attributen: Rudolf mit einem Stieglitz, Franz mit dem dazugehörigen Vogelkäfig und Niklaus mit einem Gewehr. Die für die heutige Zeit ungewöhnliche Gewandung des jüngsten Sohnes war im 18. Jahrhundert durchaus üblich, denn adelige und gutbürgerliche Knaben trugen etwa bis zu ihrem sechsten Lebensjahr ein bodenlanges Kleid mit weitem Rock und Korsett. Der Hintergrund des Gemäldes gibt die Sicht frei auf das Schloss Sinneringen, das sich damals in Diesbachschem Besitz befand. Das wenige Jahre nach Aberlis Parisreise entstandene Gruppenporträt teilt sich damit in zwei Bildebenen mit unterschiedlichen malerischen Behandlungsarten auf. Während der Künstler vordergründig mit weicher Pinselführung arbeitete, lebt die detaillierte topografische Ansicht im Hintergrund von haarfeinen Strichen.

Estimation CHF 26'000
EUR 26'000
USD 27'956
En règle générale le prix de réserve est fixé entre 1/2 et 2/3 de l'estimation. Nous acceptons les offres écrites ou téléphoniques à l'aide du login, par email (info@dobiaschofsky.com), par fax +41 31 560 10 70 ou par courrier.
Ou misez en direct sur Invaluable ou Lot-Tissimo.
Utilisation des cookies
Les cookies facilitent la prestation de nos services. Décidez vous-même si vous acceptez tous les cookies ou uniquement ceux techniquement nécessaires au bon fonctionnement du site web. Pour plus d'informations sur les cookies, veuillez consulter notre Politique de confidentialité.