A138 Herbst 2024 : Internationale Kunst

91 Internationale Kunst 435 INDIANA, ROBERT (EIGTL. CLARK, ROBERT) (NEW CASTLE 1928 – 2018 VINALHAVEN) «LOVE». Farbserigrafie, handsig. u. dat. (19)68 u.r., verso Stpl. «Robert Indiana», 86 x 86 cm (BG) CHF 7000.– / EUR 7600.– Blatt minim gestaucht, berieben und stellenweise mit Einrissen. Robert Indiana, mit bürgerlichem Namen Robert Clark, studierte zunächst an der Arsenal Technical High School in Indianapolis, anschliessend bis 1953 am Art Institute of Chicago. Es folgten Besuche der Skowhegan School of Painting and Sculpture in Maine, der University of Edinburgh und des Edinburgh College of Art. Diese vielseitige und umfassende Ausbildung legte den Grundstein für Indianas charakteristische Mischung aus Text, Grafik und bildender Kunst. In den 1950er Jahren zog der Künstler nach New York, wo er Teil der aufstrebenden Kunstszene wurde. In dieser Zeit änderte er seinen Familiennamen zu Indiana, um seine heimatlichen Wurzeln und die Themen, die seine Kunst prägten, stärker in den Vordergrund zu rücken. Anfänglich von der abstrakten Malerei beeinflusst, wandte sich der Amerikaner bald schon der Pop-Art zu, indem er mit Schablonentechniken experimentierte und Zahlen, Wörter und einfache geometrische Formen in seinen Werken verarbeitete, um die amerikani- sche Identität und Konsumkultur zu hinterfragen. Ein zentrales Anliegen hierbei bildete die Auseinandersetzung mit der Liebe, dem Tod und dem amerikanischen Traum. Indianas berühmtestes Werk, «Love», entstand 1965 als Weihnachtskarte für das Museum of Modern Art in New York. Die einfache, aber kraftvolle Gestaltung entwickelte sich zu einem globalen Symbol der Liebe und des Friedens. Daneben entstanden weitere weitere wortbasierte Arbeiten und Serien, wie «Eat/Die» und «Hope». Diese Werke reflektieren die Faszination des Künstlers für die Macht der Sprache und seine Fähigkeit, alltägliche Wörter und Zahlen mit Hilfe grafischer Linien und leuchtender Farben in kraftvolle, ikonische Symbole zu verwandeln. Die letzten Jahrzehnte seines Lebens verbrachte Robert Indiana künstlerisch durchaus produktiv, aber in Abgeschiedenheit. Als einer der Haupt- vertreter der Pop Art und der Signalkunst bleibt sein Werk ein markantes Beispiel für die Verbindung von Text und Grafik und deren Bedeutung in der modernen Kunst.

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