A139 Frühjahr 2025 : Internationale Kunst

68 Internationale Kunst 393 NOLDE, EMIL (EIGTL. HANSEN, EMIL) (NOLDE 1867 – 1956 SEEBÜLL) SCHAUSPIELERIN. Aquarell, sig. u.l., 28 x 21 cm (BG) CHF 56000.–* / EUR 61000.–* Echtheitsbestätigung: Martin Urban, Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde, Seebüll, 18. März 1971. Provenienz: Galerie Anne Abels, Köln, 1971; europäische Privatsammlung. Ausstellung: Emil Nolde, Stiftung Ahlers Pro Arte/Kestner Pro Arte, Hannover, 12. August – 31. Dezember 2006. Das Blatt wird in die Zeit um 1910/11 datiert. Emil Nolde schuf zahlreiche Aquarelle, Tuschpinselzeichnungen und Lithografien mit Theaterszenen und Ausschnitten aus dem Berliner Nachtle- ben. Die Metropole mit ihren gesellschaftlichen und kulturellen Kontrasten übte eine magische Anziehungskraft auf den Künstler aus. Im Unter- schied zu seinen Kollegen konzentrierte er sich in seinen Darstellungen nicht auf den äusseren Eindruck der Grossstadt mit ihrem Strassenverkehr und ihrer Architektur. Vielmehr interessierten ihn Interieurs, flüchtige Begegnungen und atmosphärische Momentaufnahmen. So auch im vorliegen- den Aquarell, in welchem er eine Schauspielerin mit raschem Pinselstrich und leuchtenden Farben aufs Papier bannte. Die Komposition gehört zu einer im Winter 1910/11 im Berliner Theater entstandenen Werkgruppe. Der österreichische Regisseur Max Reinhardt reservierte jeweils eine Loge für das Ehepaar Nolde, von welcher der Künstler seine Eindrücke während den Aufführungen ungestört und direkt aufs Papier bringen konnte. Emil Nolde, um 1917.

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