A139 Frühjahr 2025 : Internationale Kunst
70 Internationale Kunst 394 BACON, FRANCIS (DUBLIN 1909 – 1992 MADRID) «TRIPTYCHON 1983» (NACH «TRIPTYCH», 1983). Farblithografien, je handsig. u.r., je num. 117/180, je 86,2 x 60,5 cm (BG), ungerahmt CHF 16000.–* / EUR 17000.–* Provenienz: Galerie Lelong, Paris, 2007; europäische Privatsammlung. Literatur: Bruno Sabatier, Francis Bacon. The grafic work, Catalogue raisonné, Paris 2012, S. 70, Nr. 17. Datiert 1983. In den 1980er Jahren erreichte Francis Bacon den Zenit seiner Karriere. Die Tate Britain feierte seine zweite Retrospektive, und der damalige Direktor Sir Alan Bowness rühmte ihn als grössten lebenden Maler. Sich auf den Lorbeeren auszuruhen, kam für Bacon jedoch nicht in Frage. Er entwickelte seine Kunst weiter und wählte mit der dreiteiligen Darstellung eine ausgewogene formale Einheit. Thematisch lehnt sich das angebo- tene Werk an die sogenannten «Black Triptychs» an, die den Suizid von Francis Bacons Geliebtem George Dyer und die konfliktreiche Beziehung der beiden thematisieren. Im Vergleich dazu wirken die sitzenden Figuren im vorliegenden Fall jedoch ruhiger. Der grellorange Hintergrund sticht ins Auge und bietet einen Kontrast zu den blassen amorphen Aktfiguren im Vordergrund. Emotional geladen legt das Motiv Zeugnis für Dyers kurzes Leben ab, das Bacon als kurzes Zwischenspiel zwischen Leben und Tod bezeichnete. George Dyer und Francis Bacon, um 1965. George Dyer im Künstleratelier, um 1964.
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