A139 Frühjahr 2025 : Internationale Kunst

76 Internationale Kunst 401 WEREFKIN, MARIANNE VON (TULA 1870 – 1938 ASCONA) BLATT AUS DEN «ASCONA-IMPRESSIONEN». Einseitig mit Feder in Schwarz beschriebener Bogen mit Illustration in Tusche und Aquarell: «Weil in Ascona Geld so rar und alles so teuer ist. Geschüt- telt, gerüttelt – ist man doch da, in Ascona. Vor der Post. Reger Betrieb. Arthuro – der dicke Postino fängt in seinen Armen Koffer, Körbe, Kisten die ihm Chincho – der Chauffeur – zuschleudert. Gino – der Schlanke lugt in die Fenster nach hübschen Gesichtern. Das Publicum empfängt sich, umarmt sich, nimmt sich die Pakete ab, ganz wie nach einer grossen Reise, und verschwindet in Gassen mit Gässchen. Die Autos wackeln weiter. Die Post wird geschlossen, der Bäker Miraldin zieht sich in seine inneren Gemächer zurück, einsam lockend leuchtet die Bogenlampe über dem Caffe Centrale. Ascona sitzt beim Abendessen. Asocona‘s Arbeitstag ist zu Ende». 26,3 x 21,4 cm (BG) CHF 9000.– / EUR 10000.– Provenienz: Galerie Via Sacchetti, Ascona, 1989; europäische Privatsamm- lung. Vgl. Literatur: Frederik Jensen, Marianne von Werefkin 1860-1938. Impressi- onen von Ascona, Galleria Via Sacchetti, Ascona 1988. Die handgeschriebenen und illustrierten Ascona-Impressionen widmete Ma- rianne von Werefkin im Sommer 1928 Hans Trog, einem befreundeten Jour- nalisten und Kunstkritiker. 402 WEREFKIN, MARIANNE VON (TULA 1870 – 1938 ASCONA) BLATT AUS DEN «ASCONA-IMPRESSIONEN». Einseitig mit Feder in Schwarz beschriebener Bogen mit Illustration in Tu- sche und Aquarell: «Ascona Impressionen gewidmet Dr. Trog. 7 Uhr Abends. Wind. Kälte, vielleicht Schnee. An der Post von Locarno steht ein Haufen frierender Asconesen und wartet auf Beförderung. Sie kommt, tutend, pus- tend, kreis(c)hend. ‚Dove va? Ascona? Altra vettura!‘ Der Wagen ist voll bis zum Platzen. Durch die schwach beleuchteten Scheiben sieht man nur eine schwarze Masse, die den ganzen Raum ausfüllt. Der zweite Wagen dunkel wie das Grab. Doch man kennt sich ‚Lei signora?‘ – Si si ‚Prego, qui un pos- to!‘ Man schichtet sich um und fährt. Auf dem Wege erzählt man sich Ascon- eser Neuigkeiten, wie das Wetter gestern schön war und wie es heute so kalt ist, entschuldigt sich über Käse oder Kaffee-Gestank den man mitbringt». 26,3 x 21,4 cm (BG) CHF 9000.– / EUR 10000.– Provenienz: Galerie Via Sacchetti, Ascona, 1989; europäische Privatsamm- lung. Vgl. Literatur: Frederik Jensen, Marianne von Werefkin 1860-1938. Impressi- onen von Ascona, Galleria Via Sacchetti, Ascona 1988. Die handgeschriebenen und illustrierten Ascona-Impressionen widmete Ma- rianne von Werefkin im Sommer 1928 Hans Trog, einem befreundeten Jour- nalisten und Kunstkritiker.

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQ4OTU=