A139 Frühjahr 2025 : Internationale Kunst
88 Internationale Kunst 417 LAURENCIN, MARIE (1883 PARIS 1956) «GLAÏEULS». Öl auf Leinwand, sig. u. dat. 1932 o.l., 60 x 78,5 cm CHF 130000.–* / EUR 140000.–* Verso a. Abdeckung Etikett «Adolphe Le Goupy, Paris». Provenienz: Antonin Gosset, Paris; Jean Gosset (1907-1976); Privatbesitz, Paris (durch Erbschaft erhalten); Privatbesitz, Schweiz. Literatur: Daniel Marchesseau, Marie Laurencin, Catalogue raisonné de l‘oeuvre, Bd. 1, Paris 1986, S. 241, Nr. 548. Kaum 18-jährig, schrieb sich Marie Laurencin an der Porzellanmalschule der Manufaktur in Sèvres ein. Ein Jahr später folgte sie den Nachmit- tagskursen der Académie Humbert, wo sie auf Georges Braque, Pablo Picasso und Guillaume Apollinaire traf. Von letzterem zur Muse erhoben, veröffentlichte sie ihrem Vorbild gleich Gedichte. 1907 präsentierte sie ihre Gemälde am Salon des Indépendants, gefolgt 1908 von ihrer ersten Einzelausstellung in der Galerie Berthe Weill. 1913 stellte sie an der Armory Show in New York aus und lernte in Paris den deutschen Maler Otto von Wätjen kennen, den sie 1914 heiratete und durch welchen sie die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt. Ein Jahr später zogen die beiden nach Andalusien und 1918 nach Düsseldorf. 1920 liessen sie sich scheiden. Zurückgekehrt nach Paris, fertigte sie unter anderem Bühnendekorationen für das Ballet Russe an. Ihr avantgardistisches Oeuvre, das aus Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken besteht, zeichnet sich durch lyrische Motive aus, bei denen die Künstlerin einen pastellartigen Farbauftrag verwendete und hierdurch einen eigenen, vom Kubismus geprägten Stil entwickelte. Die Künstlerin im Atelier, 1948.
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