A139 Frühjahr 2025 : Schweizer Kunst
63 Schweizer Kunst 106 BARRAUD, MAURICE (1889 GENÈVE 1954) «NU ET ARLEQUINS MUSICIENS». Öl auf Leinwand, sig. u.r., 68 x 109 cm CHF 14000.– / EUR 15000.– Provenienz: Privatsammlung, Schweiz; Dobiaschofsky Auktionen, Bern, 17. Mai 2013, Lot-Nr. 109; Privatsammlung, Schweiz. Literatur: Michel Reymondin, Maurice Barraud Genève 1889-1954. Oeuvre raisonnée, Monalbumphoto, o.O. 2015, Bd. 2, unpaginiert, Nr. 785 (mit Abbildung). Das Werk entstand um 1938. In jungen Jahren führte Maurice Barraud in Genf gemeinsam mit seinem später ebenfalls als Maler etablierten Bruder Gustave François ein Atelier für Werbegrafik. Daneben studierte er Malerei und Modellierkunst an der École des Beaux-Arts. 1914 wechselte er ganz zur Malerei und gründete zusammen mit seinem Bruder, Émile Bressler, Gustave Buchet und anderen die Künstlergruppe «Le Falot». Studienreisen führten ihn in die Bretag- ne und nach Südfrankreich. In den 1920er Jahren folgten Aufenthalte in Paris, Barcelona, Algier, Rom, Venedig und Sizilien. Schuf Barraud anfangs vor allem literarisch beeinflusste Werke und dunkeltonige Figurenbilder aus dem Grossstadtleben, so hellte sich seine Palette unter dem Eindruck der lichtdurchfluteten Mittelmeerlandschaften zunehmend auf. Thematisch bevorzugte er die Darstellung von Frauen, die er auf vielfältige Weise, einzeln und formatfüllend, als Gruppen in Interieurs, als Akte oder in eleganter Garderobe ins Bild zu setzen verstand. Der Harlekin steht als ambivalentes Sinnbild für körperliche Agilität und Lebensfreude auf der einen Seite, für Melancholie und Nachdenklichkeit auf der anderen. Maurice Barraud griff diese Thematik in zahlreichen Kompositionen auf, so auch bei der angebotenen Arbeit.
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