A139 ne A130
"Mes fleurs".
Öl auf Leinwand,
sig. u. dat. (20)05 u.r.,
110x110 cm
Obwohl Walter Mafli kein einfacher Start ins Leben beschieden war, wurde er stattliche 102 Jahre alt. Die Kindheit verbrachte der gebürtige Rheintaler im Waisenhaus, da weder seine taubstumme Mutter noch seine Grossmutter für ihn sorgen konnten. Den Vater lernte er nie kennen. Um möglichst früh unabhängig zu werden, startete Mafli eine Lehre als Ofenbauer, die er letztlich als Fliesenleger abschloss. Aufgrund einer schweren Scharlacherkrankung verlor der junge Mann seine Arbeitsstelle in Zürich, woraufhin er nach Neuchâtel zog. Erst in der Romandie malte er in jeder freien Minute. Bei Delfo Egidio Galli erhielt er in der Folge Zeichenunterricht und eine Einführung in die akademischen Techniken. In seiner neuen Heimat knüpfte er zudem Kontakte zu diversen Künstlern, lernte die Gebrüder Barraud und Charles L'Eplattenier kennen. Den grössten Einfluss übte jedoch Max Theynet aus, den Mafli selbst als "mon maître" bezeichnete. In den 1940er Jahren studierte er an der kantonalen Zeichenschule in Lausanne, verbrachte einige Zeit in Paris und präsentierte seine Arbeiten regelmässig in den Westschweizer Galerien. Seinen ursprünglichen Beruf als Fliesenleger gab er hierbei nie ganz auf. Erste Erfolge als Maler stellten sich 1950 ein; der grosse Durchbruch gelang 1970, als der Starkoch Frédy Girardet dem Rheintaler anbot, sein Restaurant in Crissier mit einer Reihe von Bildern auszustatten. Maflis umfangreiches Oeuvre - der Künstler malte noch mit über 100 Jahren täglich - war stets von den natürlichen Gegebenheiten seiner Umgebung geprägt, von den Weinbergen, den Landschaften und den Seen seiner Wahlheimat.
Walter Maflis Stillleben zeigt das Einblatt (Friedenslilie, Spathiphyllum) auf seine Grundformen und Farben reduziert, wodurch die Komposition eine abstrakte Qualität erhält. Der intensive Rot-Grün-Konstrast dynamisiert die Farbflächen auf der Leinwand und verhilft dem Werk zu vitaler Präsenz.
Die Preislimite liegt in der Regel ca. zwischen 1/2 bis 2/3 der Schätzung. Schriftliche und telefonische Gebote werden über das Login, E-Mail (info@dobiaschofsky.com), Fax +41 31 560 10 70 und per Brief entgegengenommen.