A139 ne A134 Kunstauktionen Schweiz: Schweizer Kunst ersteigern
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GERTSCH, FRANZ

Mörigen 1930

"Ohne Titel (Mädchen am Fenster)".


Öl auf Leinwand,
sig. u.r.,
72,5x92 cm

Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.

Literatur: Reinhard Spieler/Samuel Vitali (Hrsg.), Franz Gertsch. Die Retrospektive, Bern 2005, S. 40 (mit Abbildung Nr. 4).

Das angebotene Werk entstand 1952.

Franz Gertsch besuchte 1947-1950 die Malschule von Max von Mühlenen in Bern, anschliessend studierte er bis 1952 bei Hans Schwarzenbach. 1949 fand seine erste Einzelausstellung in der Berner Galerie René Simmen statt. Entscheidenden Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung hatte die amerikanische Pop Art. Ab 1969 entstanden grossformatige Gemälde mit überdimensional vergrösserten Motiven. Als Vorlagen dienten zunächst fremde, später eigene Fotovorlagen. Durch die nachträgliche malerische Intensivierung der auf die Leinwand projizierten Bilder erzielte er eine hyperrealistische Wirkung, welche die Motive entmaterialisiert erscheinen liess. 1972 wurde er durch die Teilnahme auf der documenta 5 in Kassel international bekannt. Sein bevorzugtes Thema der 1970er Jahre waren Familien- und Gruppenszenen sowie weibliche Porträts. 1986 malte er mit "Johanna II" sein vorerst letztes Ölgemälde. Unter dem Einfluss des Papierschöpfers Ivano Heizaburô, den Gertsch auf einer Japanreise 1987 kennengelernt hatte, schuf er fortan hyperrealistische Holzschnitte. Franz Gertsch gilt als einer der bedeutendsten lebenden Schweizer Künstler. 2002 wurde das Museum Franz Gertsch in Burgdorf eröffnet.

Das Sujet der einsamen Frau am Fenster ist charakteristisch für Franz Gertschs Frühwerk und tritt bereits Ende der 1940er Jahre erstmals auf. In den 1950er Jahren verabschiedete sich der Künstler von seiner rot-blauen Farbgebung und entwickelte eine neue Art der Erzählweise in Verbindung mit einer naturfernen grünlichen Farbgebung. Das vorliegende Interieur bestückte er mit wenigen Requisiten wie Schuhen, Tulpe und Katze, die den an sich leeren Raum wie eine Bühne erscheinen lassen. Die perspektivische Umsetzung der räumlichen Gegebenheiten in Verbindung mit den verfremdenden Grün- und Gelbtönen rücken die Komposition in die Nähe der Naiven Malerei.

Estimation CHF 15'000
EUR 16'666
USD 18'750
Zuschlag CHF 19'000
Dieses Lot wurde auf der Auktion A134 bei DOBIASCHOFSKY AUKTIONEN AG am 04.11.2022 versteigert.


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