A139 ne A129
Sklavinnenmarkt in der Wüste.
Öl auf Leinwand,
sig. u.r.,
111x161 cm
Otto I Pilny kam 1873 nach Prag, wo er schon bald die künstlerische Laufbahn einschlug und sich zum Porträtmaler ausbilden liess. Ein Besuch bei seinem Bruder in der Herzegowina erweckte sein Interesse für orientalische Kostüme, Sitten und Bräuche. 1889 reiste er zum ersten Mal nach Ägypten, drei Jahre später folgte ein weiterer Aufenthalt im Land der Pyramiden. Auf seinen Reisen fertigte er zahlreiche Studien an und verbrachte oft mehrere Wochen auf der grossen Karawanenstrasse in der Wüste zwischen Kairo und Tunis, um die dortige Landschaft und deren Lichtatmosphäre einzufangen. Um 1892 wurde der ägyptische König Abbas Hilmi II. (1874-1944) auf ihn aufmerksam und beauftragte ihn mit der Gestaltung des Mecidiye-Ordens. Nach einem Aufenthalt in Wien liess sich Pilny mit seiner Familie in Zürich nieder, malte jedoch weiterhin bevorzugt orientalische Sujets.
Otto I Pilny wurde geschätzt für seine stimmungsvollen und in feiner Lichtregie komponierten Werke, die sich nahtlos in eine lange Tradition orientalistischer Malerei mit oft fiktiven, erotisch aufgeladenen Darstellungen einreihen lassen. Das hier angebotene zeigt eine weite, ins Abendrot getauchte Wüstenlandschaft, in der ein älterer Beduine in leicht geduckter Haltung einem jüngeren die drei auf einem Nomadenteppich gruppierten, spärlich bekleideten Frauen anzupreisen scheint.
Dieses Lot wurde auf der Auktion A129 bei DOBIASCHOFSKY AUKTIONEN AG am 08.11.2019 versteigert.
Die Preislimite liegt in der Regel ca. zwischen 1/2 bis 2/3 der Schätzung. Schriftliche und telefonische Gebote werden über das Login, E-Mail (info@dobiaschofsky.com), Fax +41 31 560 10 70 und per Brief entgegengenommen.