A139 ne A129
"Onoclea sensibilis, New Jersey", um 1852.
Cyanotypie,
betitelt u.M., 24,8x19,7 cm (BG),
37,6x24 cm (Unterlagekarton)
Auf Unterlagekarton aufgezogen, dieser leicht gewellt.
Ausstellung: Photosammlung Kunsthaus Zürich. The Marc Rich Collection, Kunsthaus Zürich, 10. Juni - 20. August 1989/Galleria Gottardo, Lugano, 9. März - 29. Mai 1993, je Nr. 9 (mit ganzseitiger Abbildung im Ausstellungskatalog S. 15); Im Kunstlicht, Kunsthaus Zürich, 23.6. – 10.11.1997; Kunsthalle Krems, Österreich, 4.3. – 1.5.1997.
Anna Atkins, Tochter eines britischen Biologen und eine der ersten international bedeutenden Fotografinnen, entwickelte schon früh eine Affinität zur Naturwissenschaft. 1823 illustrierte sie die von ihrem Vater ins Englische übersetzte Conchologie von Lamarcks, ein mit 200 detaillierten Muschelzeichnungen illustriertes Lexikon über Schalenweichtiere. 1839 kam sie durch ihren Vater erstmals in Kontakt mit den Pionieren der Fotografie, William Henry Fox Talbot und Sir John Herschel. Inspiriert von den beiden, nutzte Atkins erstmals das 1842 von Herschel erfundene Fotogrammverfahren der Cyanotypie zur systematischen Erfassung britischer Algen, welche sie im Bildband "British Algae: Cyanotype Impressions" veröffentlichte. Atkins publizierte etliche weitere "fotografische Herbarien" die jedoch in den akademischen Zirkeln des viktorianischen Zeitalters kaum Beachtung fanden. Gewürdigt wurde ihre Pionierarbeit im Bereich der wissenschaftlichen Nutzung von Fotografie erst im Verlauf des 20. Jahrhunderts.
Unsere Cyanotypie "Onoclea sensibilis", die einen Perlfarn aus New Jersey zeigt, entstammt Anna Atkins' Album "Cyantopes of British and Foreign Flowering Plants and Ferns". Dieses 1854 angefertigte und 160 Blätter umfassende Album wurde nachweislich erst 1981 im Rahmen einer Auktion auseinandergenommen und die darin enthaltenen Blätter einzeln verkauft. Eine Aufschrift auf dem Umschlag lässt vermuten, dass es sich bei der ersten Besitzerin des Albums um Anne Dixon, die beste Freundin von Anna Atkins, handelte. Diese half ihr bei Sammeln und Trocknen der Pflanzen, und es ist anzunehmen, dass die beiden Frauen die Cyanotypien zum Teil auch zusammen hergestellt haben.
Die Preislimite liegt in der Regel ca. zwischen 1/2 bis 2/3 der Schätzung. Schriftliche und telefonische Gebote werden über das Login, E-Mail (info@dobiaschofsky.com), Fax +41 31 560 10 70 und per Brief entgegengenommen.