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ZICK, JANUARIUS JOHANN RASSO

München 1730 - 1797 Ehrenbreitstein

1. Venus in der Schmiede Vulkans. 2. Der Flussgott Numicius reinigt das Haupt des Aeneas.


Je Öl auf Leinwand,
verso je altes Etikett,
je 45x58,5 cm

(Please scroll down for the English version.)

Gutachten: Dr. Josef Strasser, München, 22. März 2020.

Wir danken Josef Strasser, München, für die Bestätigung der Autorenschaft anhand digitaler Abbildungen und seine Datierung des Gemäldepaares in die 1760er oder 1770er Jahre.

Zertifikat: Art Loss Register, London, 29. Oktober 2020.

Januarius Zick erhielt seine Ausbildung zum Freskomaler bei seinem Vater, dem Maler Johann Zick, und arbeitete gemeinsam mit diesem an der Würzburger Residenz und an den Fresken der Residenz in Bruchsal. Nach Ende seiner Lehrjahre setzte er 1755-1757 seine Ausbildung in Paris, Basel und Rom fort. Dabei konnte er wertvolle Verbindungen knüpfen, so auch zum späteren Kurfürsten von Trier. Nach seiner Rückkehr malte er noch im Stil des Rokoko nach dem Vorbild von Watteau und Boucher. 1758 reiste er nach Rom, um sich bei Anton Raphael Mengs, dem Wegbereiter des Klassizismus, weiterzubilden. 1762 liess Zick sich, nun Kurtrierer Hofmaler für Kurfürst Franz Georg von Schönborn, in Ehrenbreitstein bei Koblenz nieder. Dort begann seine reichste Schaffensphase. In dieser Zeit fand er den Weg zum Frühklassizismus und schuf nach 1778 seine Hauptwerke in Wiblingen, Elchingen und Rot an der Rot. Seine Kontakte zu Johann Wolfgang von Goethe, den er 1774 persönlich kennenlernt hatte, und dessen Kreis begünstigten bis in die 1790er Jahre seine zahlreichen Aufträge in Frankfurt. Seine letzten Lebensjahre waren geprägt von den Unruhen der Französischen Revolution. 1792 flüchtete der Kurfürst von Trier ein erstes Mal aus Koblenz, um zwei Jahre später endgültig nach Augsburg zu ziehen. Ehrenbreitstein, der Wohnort von Zick, und auch die kurfürstliche Festung fielen in Zicks Todesjahr 1797 in die Hände der Franzosen. Zick schuf zahlreiche Fresken, denen er seine Bekanntheit verdankte, und rund 500 Gemälde, von kleinen Kabinettstücken bis zu grossen Altartafeln. Daneben hinterliess er ein Konvolut von 186 Zeichnungen. Gemälde religiösen Inhaltes machen über die Hälfte seines Schaffens aus, der deutlich kleinere Teil zeigt Schäfer-, Wirtshaus- und Bauernszenen im heiteren Stil des Rokoko. Ferner schuf Zick antike Historienbilder, Mythologien, Allegorien und Porträts.

Die beiden als Gegenstücke konzipierten Gemälde widmen sich den Erzählungen des trojanischen Helden Aeneas und seiner Mutter Venus. Das Thema "Venus in der Schmiede des Vulkan" entstammt Vergils "Aeneis" (VIII, 370-85) und erzählt von Venus, die Vulkan um Waffen für Aeneas bittet. Zick bereitete die Szene mit einer Zeichnung vor, die sich heute in der Albertina in Wien befindet (Inventar-Nr. 27285). Das Gemälde weicht nur in wenigen Details von der grau lavierten Federzeichnung ab. Wesentlich seltener ist dagegen das zweite Thema "Der Flussgott Numicius reinigt das Haupt des Aeneas". Hier diente "Die Apotheose des Aeneas" aus Ovids Metamorphosen (XIV, 597-609) als Vorlage. Um von Zeus in den Olymp aufgenommen zu werden, sollte Aeneas von aller Sterblichkeit rein gewaschen werden. Venus bittet daraufhin den gehörnten Flussgott Numicius um diesen Gefallen. Zicks Werk hält den Akt der Waschung fest. Im Gegensatz zur literarischen Quelle stellt der Künstler Numicius jedoch nicht gehörnt, sondern mit Schilf bekränzt dar.

 

 

Expertise: Dr. Josef Strasser, Munich, March 22, 2020.

We would like to thank Josef Strasser, Munich, for confirming the authorship by means of digital photographs and his dating of the painting pair to the 1760s or 1770s.

The two paintings created as counterparts are dedicated to the stories of the Trojan hero Aeneas and his mother Venus. The theme "Venus in the Forge of Vulcan" is taken from Virgil's "Aeneis" (VIII, 370-85) and depicts the story of Venus asking Vulcan for weapons for Aeneas. Zick preliminary sketched the scene in a drawing, which is now in the Albertina in Vienna (inventory no. 27285). The painting is only slightly different from the pen-and-ink drawing with grey wash.

Estimation CHF 19'000
EUR 19'000
USD 20'430
Zuschlag CHF 29'000
Die Preislimite liegt in der Regel ca. zwischen 1/2 bis 2/3 der Schätzung. Schriftliche und telefonische Gebote werden über das Login, E-Mail (info@dobiaschofsky.com), Fax +41 31 560 10 70 und per Brief entgegengenommen.
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