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BOUDIN, EUGÈNE-LOUIS

"Le rivage à Plougastel".

Öl auf Papier, auf Malkarton,
sig. u. dat. (18)69(?) u.l.,
20x33 cm

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Provenienz: Collection Gerard, Paris; Privatbesitz, Schweiz.

Literatur: Robert Schmit, Eugène Boudin, Premier Supplément, Paris 1984, S. 16, Nr. 3691 (mit Abbildung).

Eugène-Louis Boudin wurde 1824 in Honfleur als Sohn eines Seemanns geboren und lebte ab 1836 in Le Havre. 1845 unternahm er erste künstlerische Versuche unter der Anleitung von Jean-François Millet, und ab 1848 besuchte er die École communale de dessin. 1851-1853 studierte er mit einem von Thomas Couture und Constant Troyon vermittelten Stipendium der Stadt Le Havre in Paris. Der Zuspruch von Eugène Isabey, Camille Corot und Edgar Degas, später auch von Claude Monet und Gustave Courbet, gab ihm den Anstoss zur Entwicklung eines eigenen, vorimpressionistischen Stils, der sich gegen Ende der 1850er Jahre zunächst in kleinformatigen Pastellen niederschlug. 1860 entstand die erste jener Strandszenen, die Eugène-Louis Boudin später berühmt machen sollten. Nach Jahren fehlender Anerkennung und finanzieller Sorgen gelang ihm um 1880 der Durchbruch, als Paul Durand-Ruel und andere führende Pariser Kunsthändler ihn unter Vertrag nahmen.

Ab Mitte der 1850er Jahre bereiste Eugène Boudin wiederholt die Bretagne. Neben vereinzelten bäuerlichen Szenen entstanden hier vor allem Hafenstücke, Strandszenen und bretonische Küstenlandschaften. Das besondere Zusammenspiel von Licht und Witterung im französischen Norden faszinierten den Künstler, was sich auch in seinen Plein air-Landschaften niederschlug. Im vorliegenden Gemälde richtet sich der Blick auf das rasch aufziehende dunkle Wolkenmeer über der Mündung des Élorn in die Bucht von Brest bei Ploucastel. Die Wolken stehen dabei wie auch der dunkel gehaltene Küstenstreifen im Kontrast zum freundlich gesinnten Blau des Himmels und zum intensiven Türkisblau des Wassers. Die aus wenigen Pinselstrichen generierte Figurenstaffage verschmilzt fast gänzlich mit der dunklen Uferpartie, wodurch die Landschaft noch stärker auf sich selbst und auf die Auswirkung der Witterung reduziert erscheint.

Provenance: Collection Gerard, Paris; private collection, Switzerland.

Literature: Robert Schmit, Eugène Boudin, Premier Supplément, Paris 1984, p. 16, no. 3691 (illustrated).

From the mid-1850s Eugène Boudin repeatedly traveled to Brittany. Here, he created port scenes, beach scenes and Breton coastal landscapes as well as a few rural scenes. The artist was fascinated by the unique light and weather conditions in the north of France, which was also reflected in his landscapes. In the painting at hand, the view is directed towards the rapidly rising dark clouds above the mouth of the Élorn into the bay of Brest near Ploucastel. The clouds and the dark coastal strip contrast with the friendly blue of the sky and the intense turquoise of the water. The figural staffage formed with just a few brushstrokes merges almost entirely with the dark shoreline, making the landscape appear even more reduced to itself making the landscape appear strong and less vulnerable to the effects of the weather.