A139 ne A132 CUNO AMIET : "Obstgarten" (Dobiaschofsky Auktionen AG)
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AMIET, CUNO

Solothurn 1868 - 1961 Oschwand

"Obstgarten".


Öl auf Leinwand,
mgr. u.r., verso a. Keilrahmen dat. 1916,
58x51,5 cm

Verso: "Anemonen in Vase" (mgr. u.r.).

Provenienz: Sotheby Parke Bernet, Zürich, 30. November 1981, Lot-Nr. 121 (dort betitelt "Studie zu Obsternte"); Privatbesitz, Schweiz.

Ausstellung: Cuno Amiet. Oelbilder, Galerie Orell Füssli, Zürich, 30. Juni - 19. August 1972, Nr. 25.

Literatur: Franz Müller/Viola Radlach, Cuno Amiet. Die Gemälde 1883-1919, Bd. 2, Zürich 2014, S. 489, Nr. 1916.49, bzw. (für die Komposition verso) S. 491, Nr. 1916.57 (je mit Abbildung).

Schon als 15-Jähriger schuf Cuno Amiet 1883 sein erstes Selbstbildnis, ein Jahr später trat er in das Atelier von Frank Buchser ein. Im Herbst 1886 begab er sich zu Studienzwecken an die Münchner Kunstakademie, wo er auf zahlreiche Schweizer Künstler traf. Prägend wurde die Begegnung mit Giovanni Giacometti, aus der sich eine lebenslange Freundschaft entwickelte. Beeindruckt von der modernen französischen Malerei, die sie zusammen auf der Internationalen Kunstausstellung 1888 im Münchner Glaspalast sahen, beschlossen die beiden Künstler, ihre Ausbildung in Paris fortzusetzen. Unzufrieden mit dem konventionellen Unterricht an der Académie Julian, verliess Amiet nach mehrjährigem Aufenthalt im Mai 1892 die französische Metropole und ging ins bretonische Pont-Aven, wo er sich von der Tonmalerei abwandte und in reinen, leuchtenden Farben zu malen begann. Im Juni 1893 kehrte er aus finanziellen Gründen in die Schweiz zurück, machte die Bekanntschaft mit Ferdinand Hodler und Giovanni Segantini und beschäftigte sich unter ihrem Einfluss mit monumentaler Dekorationsmalerei. 1898 heiratete er und zog auf die Oschwand, beteiligte sich aber weiterhin an internationalen Ausstellungen. 1904 begann die expressionistische Phase im Schaffen Amiets, und 1906 trat er auf Einladung von Erich Heckel der Künstlergemeinschaft "Brücke" bei. Einerseits unternahm er wiederholt Reisen, um mit den Strömungen der Avantgarde vertraut zu bleiben, anderseits wurde sein 1908 auf der Oschwand errichtetes Haus mit Atelier zu einem vielbesuchten Treffpunkt von Künstlern und Literaten. 1931 gingen beim Brand des Münchner Glaspalastes sämtliche 50 ausgestellten Arbeiten von Amiet verloren, darunter Hauptwerke der Frühzeit. Dennoch bleibt das Gesamtoeuvre mit rund 4000 Gemälden, zahlreichen Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken sowie einigen Plastiken beeindruckend sowohl in seiner Vielfalt als auch bezüglich der künstlerischen Qualität.

Cuno Amiets abstrahierte Darstellung lebt vom kontrastreichen Zusammenspiel zwischen den kleinen grünen und gelben Farbflächen und den langen roten Linien der Baumstämme. Vom Künstler selbst wurde das Gemälde nicht datiert, hingegen vermag die von unbekannter Hand auf dem Keilrahmen festgehaltene Jahreszahl 1916 Aufschluss über die zeitliche Einordnung des Werks zu geben. Stilistisch weist die Komposition Ähnlichkeiten mit der gleichen Jahres entstandenen "Frühlingslandschaft" auf (WV-Nr. 1916.44).

Estimation CHF 90'000 *
EUR 100'000 *
USD 112'500 *
Bei den mit (*) bezeichneten Losen sind Zuschlagspreis sowie Aufgeld mehrwertsteuerpflichtig.

Dieses Lot wurde auf der Auktion A132 bei DOBIASCHOFSKY AUKTIONEN AG am 05.11.2021 versteigert.


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