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"Retable de l'Abondance occidentale".
Acryl und Collage auf schwarzem Papier,
sig. u. dat. 1989-1990 u.M., verso a. Etikett betitelt,
69,5x99 cm (BG)
Provenienz: Galerie Beyeler, Basel, Nr. 12098 (verso Etikett); Privatbesitz, Schweiz.
Ausstellung: Jean Tinguely, Galerie Beyeler, Basel, 16. Oktober - 31. Dezember 1991, Nr. 26 (verso Etikett).
Jean Tinguely absolvierte ab 1940 eine Lehre als Schaufensterdekorateur in einem Basler Kaufhaus, daneben belegte er Kurse an der Kunstgewerbeschule. 1944 begann er sich mit räumlicher Bewegung auseinanderzusetzen und zog 1951 nach Paris. Durch eine Einzelausstellung in der Galerie Arnaud und die Beteiligung am Salon des Réalités Nouvelles machte er 1954 erstmals auf sich aufmerksam. Gleichen Jahres trat er der Künstlergruppe "Le Mouvement" bei. 1955 begann er mit den "Métamatics", einer Serie von bewegten Skulpturen. Vier Jahre später stellte er auf der Pariser Biennale aus und knüpfte Kontakte zur Gruppe "Zero". 1961 entwickelte sich die fruchtbare Zusammenarbeit mit Niki de Saint Phalle. Internationalen Bekanntheitsgrad erlangte der Künstler in den 1960er Jahren durch die Teilnahme an den documenta 3, 4 und 6 in Kassel, an den Ausstellungen "The Machine" (1967) und "Dada, Surrealism and their Heritage" (1968) im Museum of Modern Art in New York sowie durch grosse Retrospektiven (erstmals 1972/73). Tinguelys Name ist bis heute vor allem mit seinen originellen Maschinenkonstruktionen verbunden, die, bar jeder praktischen Funktion, als ironische Metaphern heutiger Lebensmechanismen zu verstehen sind. In seinen aus verschiedensten Materialien gestalteten Collagen begegnet Tinguely zudem als ein vor Fantasie sprühender Künstler mit dem Hang zum Absurden, der es wie kaum ein zweiter verstand, das Publikum zugleich zu provozieren und zum Schmunzeln zu bringen. Dem Künstler und seinem Oeuvre sind zwei Museen in Basel und Fribourg gewidmet.
In Tinguelys Werk kristallisiert sich eine spezifische Arbeitsökonomie heraus. Er arbeitete auf drei Ebenen: Zum einen organisierte er Grossprojekte, die mehrjährige Vorbereitungen erforderten. Zweitens lancierte er kollektive Projekte in Zusammenarbeit mit befreundeten Künstlern. Und drittens verfolgte er die eigenen zeichnerischen Arbeiten. Die angebotene Arbeit kann zu letzteren gezählt werden. Es zeigt eine seiner kinetischen Grossplastiken: Retable de l'abondance et du mercantillisme totalitaire (1990). Bewegung ist ein integraler ästhetischer Bestandteil dieses Kunstobjektes, was sich auch im lebhaften und bunten Motiv des vorliegenden Werkes spiegelt.
Die Preislimite liegt in der Regel ca. zwischen 1/2 bis 2/3 der Schätzung. Schriftliche und telefonische Gebote werden über das Login, E-Mail (info@dobiaschofsky.com), Fax +41 31 560 10 70 und per Brief entgegengenommen.