A139 ne A118
Frau im Liegestuhl.
Öl auf Holz,
sig. u.r.,
45x66,5 cm
Literatur: Das angebotene Gemälde ist im Werkverzeichnis Heinrich Danioth, Staatsarchiv Uri, unter der Nummer 45.43 registriert. Wir danken Frau Madeleine Danioth für Ihren freundlichen Hinweis.
Heinrich Danioth wuchs im urnerischen Altdorf auf. Sein innerer Drang, Maler zu werden, wurde vorerst von seinem dominanten Vater unterdrückt. Auf Intervention der Schweizer Mundart-Schriftstellerin Sophie Haemmerli-Marti konnte er 1912 ein Kunststudium in Basel aufnehmen und im Atelier des Malers Rudolf Löw arbeiten. Die Einflüsse der Basler-Gruppe, die ihn in eine bis dahin unbekannte Welt mit internationalem Hauch einführte, wirkten prägend auf den jungen Künstler. Sein besonderes Vorbild aber war der bereits damals zur Ikone schweizerischer Kunst erhobene Ferdinand Hodler. Nach einer Erkrankung während des Ersten Weltkrieges bezog er ein Atelier im Haus seiner Eltern. Bald entwickelte sich dort ein reger geistiger und kultureller Austausch mit Gleichgesinnten. Nach wiederholten Reisen nach Rom 1920/21 verbrachte Danioth Mitte der 1920er Jahre zusammen mit dem Monumentalmaler August Babberger zwei einschneidende Wochen auf der Balmalp, gefolgt von einem rund einjährigen Aufenthalt in Karlsruhe. Nach einem Zerwürfnis mit seinem Vater bezog er 1927 eine Berghütte in Sisikon. In den folgenden Jahren war er unter anderem für den "Nebelspalter" tätig und schuf seine ersten Wandbilder. 1931 heiratete er und bezog 1933 das nach eigenen Entwürfen und dank einer Erbschaft seiner Frau errichtete Haus "Im Ring" bei Flüelen. 1935 überzeugten Danioths Entwürfe für die Wandmalereien im neuen Schwyzer Archivgebäude die Behörden. Mit ihnen schaffte der Künstler den Durchbruch über die Grenzen seiner Heimatgemeinde hinaus, da sein Werk in der gesamten Schweiz für heftigste Diskussionen sorgte. Trotz wiederkehrenden Krankheiten und Unfällen schaffte es der Innerschweizer, neben einer Vielzahl von Wandgemälden und Fresken auch mehrere Radio-Hörspiele zu produzieren. Obwohl er wegen seines beschränkten Motivrepertoires von manchen Kritikern als Heimatmaler abgestempelt wurde, prägte Danioth das Gesicht der Schweizer Kunst in den beiden Dekaden vor der Jahrhundertmitte entscheidend mit.
Die Preislimite liegt in der Regel ca. zwischen 1/2 bis 2/3 der Schätzung. Schriftliche und telefonische Gebote werden über das Login, E-Mail (info@dobiaschofsky.com), Fax +41 31 560 10 70 und per Brief entgegengenommen.