A139 ne A119
"Lavandaie".
Öl auf Leinwand,
54x45
Ausstellungen: Filippo Franzoni 1857-1911: Palazzo della Permanente, Mailand, Februar/März 1990, und Civica Galleria d′Arte, Villa dei Cedri, Bellinzona, April/Mai 1990, je Nr. 61.
Literatur: Matteo Bianchi/Simone Soldini, Filippo Franzoni, Mailand 1990, S. 99, Nr. 61 (mit ganzseitiger Abbildung).
Filippo Franzoni, Sohn eines Anwalts und einer Staatsratstochter, wuchs in einem aristokratischen Umfeld in Mailand auf. Dort studierte er 1877-1884 unter Giuseppe Bertini und Luigi Bisi an der Mailänder Brera und fand Kontakt zu Kreisen der Bohème. 1887 bezog er auf Einladung der russischen Baronin Antonietta Saint-Léger ein Atelier auf der Brissago-Insel bei Ascona. Nach Aufenthalten in Paris und Venedig kehrte er nach Locarno zurück und freundete sich mit bedeutenden Vertretern der Schweizer Kunstszene an, darunter Albert Welti, Hans Emmenegger und Ferdinand Hodler, und wurde in eidgenössische Jurys und Kommissionen gewählt. 1904 verlor er vorübergehend das Augenlicht. Sein Werk gelangte in die Kunstsammlungen seines Heimatkantons und wurde in Norditalien geschätzt. Gegen sein Lebensende fand er Zugang zum Kreis der Künstlerbewegung auf dem Monte Verità.
"Lavandaie", entstanden um 1900, scheint eine flüchtige Momentaufnahme der Tessiner Landschaft mit einigen angedeuteten Wäscherinnen an einem Bergbach zu sein. Das Motiv der Wäscherinnen am See oder in den Bergen findet sich wiederholt in Filippo Franzonis Oeuvre.