A139 ne A119
"Petite nature morte".
Öl auf Leinwand, mgr. u. dat. (19)57 u.r., verso a.d. Keilrahmen betitelt u. bez. "deux formes noires, deux formes gris-clair",
22x27,5 cm
Provenienz: Privatsammlung, Bern; Privatsammlung, Schweiz.
(Kauf)Bestätigung: Meret La Roche-Oppenheim, Bern, 22. Mai 1985.
Literatur: Dominique Bürgi, Vollständiges Werkverzeichnis, in: Bice Curiger, Meret Oppenheim. Spuren durchstandener Freiheit, Zürich 1989, S. 164, Nr. F 19a (mit Abbildung).
Als Tochter eines deutschen Arztes und einer Schweizerin wuchs Meret Oppenheim in liberal-bürgerlichem Milieu auf und lernte schon früh bei ihren Grosseltern in Carona bekannte Künstler kennen. Von Paul Klees Werken beeindruckt, verliess sie mit 18 Jahren die Schule und brach mit Irene Zurkinden nach Paris auf. Im Künstlerviertel Montparnasse machte sie die Bekanntschaft mit Alberto Giacometti und Pablo Picasso und unterhielt mit Max Ernst 1934 eine leidenschaftliche Affäre. Entscheidend für die Steigerung ihres Bekanntheitsgrades sollte die Begegnung mit Man Ray werden, der die für ihre Schönheit berühmte Meret in einer Fotoserie verewigte. Ein künstlerischer Grosserfolg war die Pelztasse, mit der sie an einer Surrealisten-Ausstellung teilnahm und die vom Museum of Modern Art in New York angekauft wurde. 1954 bezog Meret Oppenheim ein Atelier in Bern, wo sie mit einer Brunnenskulptur auf dem Waisenhausplatz ein markantes Zeugnis ihres Schaffens hinterliess. Ihre oft technische Grenzen überschreitenden Materialarbeiten stellen einen der gewichtigsten Beiträge zum Surrealismus in der Schweiz dar.