A139 ne A120
"Schlosstreppe in Blonay".
Öl auf Holz,
sig. u.l., verso a. Ausstellungs-Etikett betitelt,
39x57,5 cm
Echtheitsbestätigung: Alice Dunant-Doret, Genf, 12. Juli 1934.
Provenienz: Sammlung Alice Dunant-Doret, Genf (filleule de l′artiste); Sammlung Richenbacher, Genf; Privatsammlung, Schweiz.
Ausstellung: Exposition Municipale des Beaux-Arts, Bâtiment Électoral, Genève, 1856; Schweizer Maler im 19. Jahrhundert, Kunsthalle Bern, 23. August - 11. Oktober 1936, Nr. 100 (S. 20 im Ausstellungskatalog).
Literatur: Barthélemy Bodmer, Barthélemy Menn. Peintre, in: Léon Bovy (Hrsg.), Recueil genevois d′Art. Nos anciens et leurs oeuvres, Genève 1902, S. 90 (mit Abbildung).
Bereits im Alter von zwölf Jahren erhielt Barthélemy Menn Zeichenunterricht bei einem Maler von Touristenveduten. Seine Ausbildung setzte er 1831 als Schüler des Genfer Historienmalers Jean-Léonard Lugardon fort. Zwei Jahre später ging er nach Paris und trat ins Atelier von Jean-Auguste-Dominique Ingres ein. Als dieser später Direktor der Académie de France in Rom wurde, folgte ihm Menn 1835. Auf dem Weg in die Ewige Stadt machte er in Venedig Halt, wo er den Selbstmord seines Malerfreundes Louis Léopold Robert nicht verhindern konnte. In den folgenden Jahren widmete sich Menn dem Studium der alten Meister und schuf zahlreiche Landschaftsbilder in freier Natur. Nach seiner Rückkehr in die französische Metropole 1838 knüpfte er Kontakte zu Malern der Schule von Barbizon und wurde 1850 Dozent an der École de Dessin in Genf. Zu Menns zahlreichen Schülern gehörten Ferdinand Hodler und Édouard Vallet.
Die vorliegende, in weiches Licht getauchte szenische Idylle fing Barthélemy Menn im Château de Blonay bei Lugrin am Genfersee (Haute-Savoie) ein. Deutlich zu spüren ist der Einfluss von Jean-Baptiste Camille Corot, dem grossen französischen Landschaftsmaler, den Barthélemy Menn gekannt hat. In einem Artikel zur Ausstellung von 1856 äussert sich Henry Subit begeistert über Menns Gemälde: "La plus charmante des productions de M. Menn est l′Escalier du Château de Blonay, dont chaque marche mérite d′être couverte d′une triple couche d′or (...)" (B. Bodmer, 1902, S. 86f.). Zum angebotenen Werk existiert auch eine Zeichnung des Künstlers, die sich heute in Privatbesitz befindet.