A139 ne A120
"Villeneuve am Genfersee".
Öl auf Leinwand,
undeutl. sig. u.l. sowie o.r.,
50x65 cm
Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.
Das angebotene Gemälde ist beim Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaften als eigenhändige Arbeit von Varlin registriert (Inventar-Nr. 51′376).
Literatur: Paola Pellanda, Utrillo a Wollishofen. Il complesso rifrangersi della tradizione pittorica francese nell′opera di Varlin, in: Chiappini, (Lugano) 1992, S. 40; Paola Tedeschi-Pellanda/Patrizia Guggenheim, Varlin. Werkverzeichnis der Bilder, Zürich/Frankfurt 2000, Bd. 2, S. 51, Nr. 199 (mit Abbildung).
Nach abgeschlossener Lithografenlehre besuchte Willy Guggenheim 1919-1921 die Kunstgewerbeschule St. Gallen. Anschliessend siedelte er nach Berlin über und wurde Schüler von Emil Orlik an der Staatlichen Kunstgewerbeschule. 1923-1932 lebte er in Paris, wo er die Académie Julian (1923), die Académie André Lhote (1923-1926) und die Académie de la Grande Chaumière besuchte. 1930 lernte er den Kunsthändler Zborowski kennen, der ihn unter Vertrag nahm, ihm ein Atelier vermittelte und den Künstlernamen Varlin gab. Nach dem Tod Zborowskis liess sich Varlin in Zürich nieder. Sein zum Aussenseitertum neigendes Wesen, das ihn nur zögernd Freundschaft zu anderen Künstlern schliessen liess, spiegelt sich auch in der stilistischen Eigenwilligkeit seines Werkes: Als Sondererscheinung in der schweizerischen und europäischen Kunstlandschaft des 20. Jahrhunderts lässt es sich keiner der grossen Kunstströmungen unterordnen. Varlins Werke sind figurativ, behandeln unspektakuläre Sujets und zeugen von einem realistisch-expressiven Stil, der im Vergleich zu den kühnen formalen Experimenten seiner Zeitgenossen fast schon konservative Züge aufweist. Varlin wurde daher von der Forschung lange Zeit übersehen. Erst in jüngerer Vergangenheit erkannte man in ihm einen Künstler, der Lebensgefühl und Alltag, Stimmungen und Erwartungen der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts auf eindringliche Weise festzuhalten vermochte und dessen Oeuvre als Psychogramm des modernen Menschen zu lesen ist.
Die angebotene Komposition reiht sich in eine Folge von Genferseeansichten der Jahre 1942-1944 ein, die vom Impressionismus beeinfluss sind.
Die Preislimite liegt in der Regel ca. zwischen 1/2 bis 2/3 der Schätzung. Schriftliche und telefonische Gebote werden über das Login, E-Mail (info@dobiaschofsky.com), Fax +41 31 560 10 70 und per Brief entgegengenommen.