A139 ne A120
"Arlequin".
Öl auf Leinwand,
sig. u.r.,
94x64 cm
Gutachten: Fondation Gustave Buchet, Lausanne, 15. Oktober 1993.
Gustave Buchet begann seine künstlerische Ausbildung mit einem vierjährigen Studium an der École des Beaux-Arts in Genf, wo er besonders unter dem Einfluss von Eugène Gilliard stand. 1910/11 besuchte er für vier Monate die Académie de la Grande Chaumière in Paris und kehrte anschliessend nach Genf zurück. Hier gründete er zusammen mit Maurice Barraud und anderen die Gruppe "Le Falot", die sich programmatisch gegen die Übermacht der Hodler-Schule wandte. Bei einem erneuten Parisaufenthalt 1916/17 geriet er unter den Einfluss der Futuristen und schuf eine Reihe von Bildern in deren neuartiger, provokativer Formensprache. Zunehmende Anfeindungen, auch wegen seiner Teilnahme an dadaistischen Aufführungen, veranlassten ihn 1920, Genf zu verlassen und nach Paris zu ziehen. Hier entwickelte er eine flächige, geometrische, zur Abstraktion tendierende Malerei, die er 1926 und 1929 erfolgreich in Einzelausstellungen präsentierte. 1931 arbeitete er vorübergehend wieder gegenständlich, malte Akte und Landschaften. 1940 zwang ihn der deutsche Vormarsch zur Rückkehr in die Schweiz, wo er sich in Lausanne niederliess und 1941 den ersten "Salon de Printemps" organisierte. Buchets Beitrag zur Geschichte der modernen Kunst wurde in seiner Heimat erst seit den 1970er Jahren angemessen gewürdigt.
Gustave Buchet griff beim vorliegenden, um 1918 entstandenen Werk ins Repertoire der futuristisch-kubistischen Formensprache, ohne jedoch die figurative Ebene zu verlassen.