A139 ne A116
Jeune femme nue allongée.
Rötel-Zeichnung, gehöht,
sig. u.r.,
26,5x44 cm
Provenienz: Sotheby′s, London, 5. Juli 2000, Lot-Nr. 86; Privatbesitz, Schweiz.
Seine künstlerische Ausbildung absolvierte François Boucher bei François Lemoyne und Jean Cars, zu seinen Vorbildern zählten die Italiener Tizian, Tintoretto und Veronese. 1723 erhielt er den Prix de Rome und bildete sich mit dem damit verbundenen Stipendium während vier Jahren in der Ewigen Stadt weiter. Nach weiteren vier Jahren wurde er 1731 in die königliche Akademie der Historienmaler aufgenommen. Boucher etablierte sich am Königshaus und arbeitete unter anderem für Madame de Pompadour, die er auch in Malerei unterrichtete. Aufgrund seines herausragenden Talentes und weil er dem Geschmack seiner Zeit zu einem kongenialen Ausdruck verhalf, avancierte er zu einem der bedeutendsten Künstler des Rokoko. Berühmt wurden seine Pastelle, die neben mythologischen und allegorischen Szenen oft auch erotische Darstellungen zeigen. 1755 wurde Boucher Leiter der königlichen Tapisserie-Manufaktur und 1765 offizieller Hofmaler. Seine Kundschaft fand er in zahlreichen Adelshäusern Europas, und seine Werke sind bis heute in den grossen aristokratischen Sammlungen vertreten.
Das angebotene Blatt besitzt in der Komposition Ähnlichkeiten mit dem 1752 entstandenen Gemälde "Ruhendes Mädchen", das sich heute in der Alten Pinakothek in München befindet. Als Modell für das Gemälde wie wahrscheinlich auch für unser Blatt diente die 15-jährige Louise O′Murphy. Die für François Boucher so typische Mischung von kindlicher Naivität und erotischer Pose ist gleichzeitig auch als Inbegriff des damaligen freizügigen Zeitalters aufzufassen.
Die Preislimite liegt in der Regel ca. zwischen 1/2 bis 2/3 der Schätzung. Schriftliche und telefonische Gebote werden über das Login, E-Mail (info@dobiaschofsky.com), Fax +41 31 560 10 70 und per Brief entgegengenommen.