A139 ne A106
Sava Alexandra.
Bronze, dunkel patiniert, hinten sig. "G. Richier", num. "4/8" und Giessername "Susse Fondeur Paris.", H: 84 cm
Provenienz: Otto Charles Bänninger.
Literatur: Vgl. Jean-Louis Prat, "Germaine Richier: Rétrospective", Saint Paul: Fondation Maeght 1996 (Ausstellung 5. April - 25. Juni 1996), S. 44 f., Kat.-Nr. 13 (vgl. Abb): Dort ausgestellt war das Exemplar, das sich im Kunsthaus Zürich befindet (dat. 1944). Im Katalog ist eine (Gesamt-)Auflage von 12 Exemplaren genannt.
Germaine Richier begann ihr Studium an der Kunstakademie von Montpellier. 1925 zog sie nach Paris, wo sie für vier Jahre als Schülerin in das Atelier von Bourdelle eintrat. 1934 gewann sie den Prix Blumenthal, 1937 wurde sie auf der Weltausstellung in Paris mit dem Diplom d′Honneur de Sculpture ausgezeichnet. Die Zeit des Zweiten Weltkriegs verbrachte sie in der Schweiz. Seit 1940 stand sie unter dem Einfluss von Alberto Giacometti. 1946 kehrte sie nach Paris zurück. 1948-54 nahm sie regelmässig an der Biennale von Venedig teil. 1950 löste ihre Christusskulptur für die Kirche in Assy Polemiken aus. 1956 fand eine erste grosse Retrospektive ihres Werkes im Musée National d′Art Moderne in Paris statt. 1959 und 1964 nahm sie an der documenta 2 und 3 in Kassel teil.
Mit der vorliegenden Büste der jungen Heranwachsenden Sava Alexandra eröffnet Germaine Richier eine neue materialbezogene Formgestaltung, die ein Merkmal ihres Nachkriegsschaffens wird. Die Oberfläche der Skulptur erscheint weniger das Licht der Umgebung aufzunehmen, als vielmehr expressionistisch zu wirken.