A139 ne A119
Chaise serpents, um 1997.
Hartholz, partiell rot bemalt, Keramik und Spiegelglas,
H: 133 cm, B: 65 cm, T: 75 cm
Gebrauchsspuren, vereinzelte Kratzer. Spiegelelemente fehlen.
Provenienz: Galerie Kornfeld, Bern, 1997; Privatbesitz, Schweiz.
Ausstellung: Niki de Saint Phalle, Galerie Kornfeld, Bern, 7. November - 23. Dezember 1997.
Die Malerin und Bildhauerin Niki de Saint-Phalle, Tochter eines Bankiers, wuchs in New York auf und heiratete bereits mit 18 Jahren den amerikanischen Schriftsteller Harry Matthews. Nach ihrer Scheidung lebte sie ab 1960 mit dem Schweizer Maler und Bildhauer Jean Tinguely zusammen und trat durch ihn in Kontakt mit der Künstlervereinigung "Nouveaux Réalistes". In den Gruppenausstellungen präsentierte sie erstmals ihre späterhin berühmt gewordenen Schiessbilder - Gipsreliefs mit einverleibten Farbbeuteln, auf die anlässlich der Vernissage geschossen wurde. Ab 1965 entstanden Niki de Saint-Phalles legendären "Nanas" - burleske, aus bemaltem Polyester geformte Urweiber, die u.a. den ab 1979 errichteten "Giardino dei Tarocchi" in der Toskana bevölkerten. Schweizer Reisenden dürfte ferner die grosse, bunte Schutzengelfigur in der Halle des Zürcher Hauptbahnhofes bekannt sein, die seit 1997 über den Köpfen der Passanten wacht.
Niki de Saint-Phalles Möbel zeichnen sich durch farbenfrohe und skulpturale Effekte aus. Mit ihren Kunstmöbeln kreierte sie heitere Gegenstücke zu einem allein auf Funktion und Gebrauch reduzierten Wohnbegriff. Der verspielt gestaltete, mit bunten und spiegelnden Akzenten ausgestattete Stuhl greift mit seinem von Schlangenköpfen umspielten Sitz beliebte Motive aus dem Oeuvre der Künstlerin auf.