A139 ne A126
Hochrechteckiger, facettierter Spiegel mit Oberbild, (Landschaftsmalerei der Zeit). Gekehlter, an den Ecken gerundeter Rahmen mit Eckrocaillen sowie durchbrochenem Fronton mit Rocaillen, Rosen und Blattwerk. Holzrückwand.
Holz, geschnitzt, Kreidegrund, rotes Poliment, Blattgold, Öl auf Leinwand,
146x92 cm
Rahmen mit minimen Fehlstellen. Spiegelglas ersetzt.
Johann Friedrich I Funk war bereits im Alter von 25 Jahren in seiner Geburtsstadt als Bildhauer und Bildschnitzer etabliert. 1732/33 schuf er das Hauszeichen der Gesellschaft zu Mittellöwen in Bern, und 1735 erhielt er den Auftrag zur Gestaltung eines neuen Schultheissenthrons. In den folgenden Jahren zeichnete sich Funk auch unternehmerisch aus. 1742 gelang es ihm, bei der fürstlichen Institution der württembergischen Spiegelfabrik in Stuttgart das Monopol für den Verkauf von Glas und Spiegelglas für die Schweiz zu erhalten, und 1749 liess er eine eigene Marmorsäge in der Matte an der Aare bauen. Künstlerisch bedeutsam war der Aufenthalt von Johann August Nahl, Bildhauer und Stukkateur Friedrichs des Grossen, der von 1746 bis 1755 in Bern Zuflucht suchte. Funks Werkstatt brachte in den folgenden Jahren eine bedeutende Produktion an künstlerisch und handwerklich qualitätvollen Einrichtungsgegenständen hervor, die sich weit über Bern hinaus grosser Beliebtheit erfreuten.
Kunstvolle Bilder- und Spiegelrahmen wurden in Spiegeln mit Oberbildern vereint. Letztere dienten zur Aufnahme von gemalten Porträts, Allegorien und mythologischen Szenen oder, wie im vorliegenden Fall, idyllischen Landschaften mit Wandersleuten. Die Verbindung von Spiegel(-bild) und Bild, (Selbst-)Reflexion und Kunst verleiht diesem kostbaren Wandschmuck neben seinem dekorativen Gehalt eine philosophische Note.
Die Preislimite liegt in der Regel ca. zwischen 1/2 bis 2/3 der Schätzung. Schriftliche und telefonische Gebote werden über das Login, E-Mail (info@dobiaschofsky.com), Fax +41 31 560 10 70 und per Brief entgegengenommen.