"Blick auf Steckborn und Mammern".
Öl auf Malkarton,
sig. u. dat. 1940 u.l.,
16,5x26,5 cm
Literatur: Heinrich Ammann/Christoph Vögele, Adolf Dietrich. Oeuvrekatalog der Ölbilder und Aquarelle, Weinfelden 1994, S. 280, Nr. 40.21 (mit Abbildung).
Der aus bescheidenen Verhältnissen stammende Adolf Dietrich wuchs im thurgauischen Berlingen am Untersee auf, wo er zeitlebens verblieb. Er arbeitete zunächst als Strickweber in der Tricotfabrik Adolf Naegeli AG, später als Heim- und ab 1910 als Waldarbeiter und bildete sich nebenher - vorwiegend sonntags - autodidaktisch zum Maler aus. Dabei lieferten ihm die heimatliche Umgebung sowie sein Elternhaus samt kleinem Garten und Tieren den Stoff für seine Bilder. Nach ersten Rückschlägen schaffte er es, mittels Illustrationsaufträgen im "Bodenseebuch" sowie kleinerer Ausstellungen die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Als eigentlicher Entdecker von Adolf Dietrich gilt der Mannheimer Kunsthändler Herbert Tannenbaum, der 1922 die erste grosse erfolgreiche Einzelausstellung veranlasste. Dietrichs Werk weist Verwandtschaft mit den Künstlern der neusachlichen Richtung auf, ist jedoch auch im Kontext der "Maîtres populaires de la réalité" anzusiedeln.
Das vorliegende Werk beruht auf der Lithografie ®Steckborn¯ von Johann Andreas Pecht (1773-1852), erstmalig publiziert 1832 in ®Ansichten vom Bodensee und seinen Umgebungen in 100 lithographierten Blättern¯. Die Ansicht zeigt den Blick auf das Städtchen Steckborn mit Kloster Feldbach und Untersee. Im Hintergrund links am Ufer ist Glarisegg sichtbar, am deutschen Ufer Hemmenhofen mit Schloss Marbach und Wangen.