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AMIET, CUNO

Sommerlandschaft bei Oschwand.

Öl auf Leinwand,
dreimal mgr. u.r.,
54,5x59,5 cm

Ab Anfang Dezember 1919 fertigte Cuno Amiet eine kleine Gruppe von Oschwand-Darstellungen an, die den in die Landschaft eingebetteten Weiler im grellen Licht einer Föhnstimmung oder in dramatischer Sturmatmosphäre zeigen. Verbindende Merkmale dieser Werkgruppe sind das fast identische Bildformat von rund 55x60 cm und die Virtuosität der expressiven Alla-prima-Malerei, in der der Künstler die aufgetürmten Wolken und das Wogen der Baumkronen meisterhaft wiederzugeben verstand.

Im vorliegenden Gemälde richtet sich der Blick von Süden und von leicht erhöhtem Standort aus auf den Weiler Oschwand. Etwas vom Zentrum nach rechts gerückt sind zwischen den Bäumen das zinnoberrote Dach von Amiets Wohnhaus und das Ateliergebäude erkennbar. Im Hintergrund erstreckt sich in blauem Dunst die Jurakette. Da diese spezifische Sicht auf den kleinen Ort in Amiets Schaffen nur aus den Jahren 1918 bis 1923 bekannt ist, lässt sich das vorliegende Werk schlüssig in die Zeit um 1920 datieren. Zwei im Dezember 1919 entstandene Gemälde (Müller/Radlach, Nrn. 1919.47 und 1919.48) zeigen den fast identischen Blick mit den Wiesen und Äckern im Vordergrund. Im vorliegenden Werk ist dieser gesamte Bereich von einem dichten Weizenfeld besetzt, das Amiet mittels kühn gesetzter Pinselstriche in einem sanft nach rechts ansteigenden, leuchtend gelben Band zusammengefasst hat.

Wir danken Dr. Franz Müller und Viola Radlach für ihre Hinweise bezüglich der Lokalisierung des Motives und der Werkdatierung.