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FOUJITA, TSUGUHARU LÉONARD

Tokyo 1886 - 1968 Zürich

Fillette à l'oiseau.


Öl auf Leinwand,
sig. u.l., verso a. Keilrahmen dat. 1921 u. auf Japanisch
bez. "Paris", 32,5x18,5 cm

(Bitte scrollen Sie nach unten für die deutsche Version.)

The painting is offered in its original frame.

Provenance: Collection Lord Yehudi Menuhin (1916-1999), Switzerland.

Expertise: Sylvie Buisson, Archives Artistiques, Paris, 28 September 2018, Nr. D19.028.H.

The painting will be included in the Catalogue Raisonné (vol 4) currently being prepared by Sylvie Buisson.

The painting on offer belongs to the group of children's portraits that Foujita created in Paris in the 1920s. In this slender vertical format, Foujita confines himself to a color chord in black, blue and red. The exoticism of the little Asian model is accentuated by its extravagantly pinned up hair and the oversized, almond-shaped eyes, a clear reminiscence of the female type of Foujita's artist friend Modigliani. The girl wears a pale blue cape and a red dress whose drapery seems to be borrowed from a purist still life. In her hands rests a tiny little bird whose small eye is surreally connected to the hypnotic gaze of the girl.

 

 

Das Gemälde wird im Originalrahmen angeboten.

Provenienz: Sammlung Lord Yehudi Menuhin (1916-1999), Schweiz.

Expertise: Sylvie Buisson, Archives Artistiques, Paris, 28. September 2018, Nr. D19.028.H.

Das angebotene Gemälde wird in den sich bei Sylvie Buisson in Vorbereitung befindlichen 4. Band des Catalogue Raisonné aufgenommen.

Der japanisch-französische Künstler Tsuguharu Foujita kam in Tokio zu Welt, wo er in traditionellen Verhältnissen aufwuchs; sein Vater war General der Kaiserlich Japanischen Armee. Mit 19 Jahren begann Foujita ein dreijähriges Studium an der Hochschule der Künste seiner Geburtsstadt. Bei anschliessenden Reisen nach England und Frankreich entdeckte er die zeitgenössische europäische Kunst für sich und siedelte an den Pariser Montparnasse über. Dort angekommen, war er von den herrschenden, ihm noch unbekannten Kunstströmungen zunächst überwältigt. Nach und nach machte er sich ein Bild von der zeitgenössischen Kunst, die er in Ausstellungen und Galerien kennenlernte, begab sich auf der Suche nach Orientierung aber auch in Museen. Im Louvre entdeckte er archaische Plastik, Mumienporträts und die "Primitiven" des Trecento und Quattrocento, ihre Goldgründe, ihre Profile und ihre Posen. Foujita fand in Paris rasch Anschluss an den Kreis der führenden Avantgardekünstler, verkehrte mit Georges Braque, Henri Matisse, Fernand Léger, Jean Cocteau, Juan Gris und Pablo Picasso. Besonders eng befreundet war er mit Amedeo Modigliani. Ab den späten 1910er Jahren entwickelte Foujita in seinen Arbeiten ätherisch-androgyne Figuren, die ebenso von Modezeichnungen als auch von Modiglianis, Brancusis, Pascins und Zadkines Werken inspiriert waren. In seinen Selbstporträts zeigte sich der Künstler stets exzentrisch, mit einer Frisur, die nach dem Vorbild ägyptischer Statuen gestaltet war, mit massiven Ohrringen, einer tätowierten Armbanduhr und gelegentlich mit einem Lampenschirm anstelle eines Hutes. Seine Stillleben und Szenen aus dem Atelier verweben Einflüsse seiner japanischen Kultur mit jenen der westlichen Avantgarde. Was Foujitas Malerei eigenständig macht, ist der gekonnte Einsatz einer reduzierten Farbpalette, eine spezifische Malerei in Grisailletönen mit etwas Braun, wenig Schwarz und Weiss in allen erdenklichen Nuancen, sowie das subtile Spiel von manchmal glänzenden, oft matten, dabei perlmuttfarben schimmernden und strahlenden Farbtönen.

Das vorliegende Gemälde zeigt Foujitas malerischen Ansatz exemplarisch. Es gehört zur Werkgruppe der Kinderporträts, die er in den 1920er Jahren in Paris schuf. Foujita beschränkt sich in diesem schlanken Hochformat auf einen Farbakkord in Schwarz-Blau-Rot und taucht das Werk in einen silbergrauen Glanz, der eine entrückte, traumhafte Atmosphäre erzeugt. Die Exotik des kleinen asiatischen Modells wird verstärkt durch dessen extravagant hochgesteckten Haare und die übergrossen, mandelförmigen Augen, eine deutliche Reminiszenz an den Frauentypus von Foujitas Künstlerfreund Modigliani. Das Mädchen trägt ein blassblaues Cape und ein rotes Kleid, dessen strenger Faltenwurf wie aus einem puristischen Stillleben entlehnt wirkt. In seinen Händen ruht ein zierlicher kleine Vogel, dessen winziges Auge sich auf surreale Weise mit dem hypnotischen Blick des Mädchens verbindet.

Estimation CHF 130'000
EUR 130'000
USD 139'784
Adjugé CHF 150'000
En règle générale le prix de réserve est fixé entre 1/2 et 2/3 de l'estimation. Nous acceptons les offres écrites ou téléphoniques à l'aide du login, par email (info@dobiaschofsky.com), par fax +41 31 560 10 70 ou par courrier.
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