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PORTINARI, CANDIDO

"Retrato de Yehudi Menuhin".

Öl auf Leinwand, auf Hpl.,
sig. u. dat. (1)943 u.r.,
71x56 cm

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This lot contains the book by Rockwell Kent "Portinari. His Life and Art" (Chicago 1940) with the artist's personal dedication to Yehudi Menuhin (Rio 1940).

Provenance: Collection Lord Yehudi Menuhin (1916-1999), Switzerland.

The portrait is registered at the Projeto Portinari, Rio de Janeiro, with the archive no. 1778/4132.
The portrait of the famous violinist Lord Yehudi Menuhin (1916-1999) is an example of a large number of portraits in which Portinari painted his family and friends, but also numerous visual artists and musicians. He preferred half-figure portraits against an indefinite, dark background and a muted colour palette. In the carefully modelled facial features and the painterly finesse, influences of the "Neue Sachlichkeit" (New Objectivity) can be recognized. Portinari's portrait was painted after a concert that Menuhin gave at the Teatro Municipal do Rio de Janeiro in 1943.

Dem angebotenen Gemälde liegt das Buch von Rockwell Kent "Portinari. His Life and Art" (Chicago 1940) mit persönlicher Widmung des Künstlers an Yehudi Menuhin (Rio 1940) bei.

Provenienz: Sammlung Lord Yehudi Menuhin (1916-1999), Schweiz.

Das Bildnis ist beim Projeto Portinari, Rio de Janeiro, unter der Archiv-Nr. 1778 bzw. 4132 registriert.

Der brasilianische Maler Candido Torquato Portinari wuchs als Sohn italienischer Immigranten auf einer Kaffeeplantage im Bundesstaat Săo Paulo auf und studierte an der Nationalen Schule für Schöne Künste "ENBA" in Rio de Janeiro. 1928 zeichnete ihn die Akademie mit einer Goldmedaille aus, verbunden mit einer Reise nach Paris, wo er sich bis zu seiner Rückkehr nach Brasilien aufhielt. Nach weiteren Auslandreisen liess er sich 1933 endgültig in Brasilien nieder. Dort wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei und stellte sich 1947 zur Wahl als Senator, musste aber wegen der Verfolgung der Kommunisten nach Uruguay fliehen. 1951 kehrte er nach Brasilien zurück, wo er das letzte Jahrzehnt seines Lebens gesundheitlich angeschlagen verbrachte. Er verstarb 1962 an den Folgen einer Bleivergiftung, verursacht durch den hohen Bleigehalt in den von ihm verwendeten Farben. Candido Portinari gehört mit seinem neo-realistischen Schaffen, das die Motivik der brasilianischen Landbevölkerung mit Einflüssen der europäischen Avantgarde vereinigt, zu den wichtigsten brasilianischen Künstlern der Moderne. Er hinterliess ein umfangreiches künstlerisches Werk mit über 5000 Gemälden sowie monumentalen Wandmalereien, darunter "Guerra e Paz" (Krieg und Frieden) im UNO-Gebäude in New York.

Das vorliegende Porträt des Jahrhundert-Geigers Lord Yehudi Menuhin (1916-1999) steht beispielhaft für eine grosse Anzahl von Bildnissen, in denen Portinari seine Familie und Freunde, aber auch zahlreiche bildende Künstler und Musiker verewigte. Dabei bevorzugte er den Typus der Halbfigur vor einem unbestimmten, dunklen Hintergrund und eine gedämpfte Farbpalette. In den fein modellierten Gesichtszügen und der malerischen Finesse sind Einflüsse der Neuen Sachlichkeit spürbar. Portinaris Porträt entstand im Anschluss an ein Konzert, das Menuhin im Teatro Municipal do Rio de Janeiro 1943 gab.