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KIRCHNER, ERNST LUDWIG

Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos

Berglandschaft bei Davos.


Aquarell und Bleistift auf Papier,
verso Sammler-Stpl.,
32x46 cm (BG)

Provenienz: Armin Kesser, Zürich; Privatbesitz, Schweiz.

Mit seinem umfangreichen malerischen, druckgrafischen und plastischen Werk sowie als Gründungsmitglied der Künstlergruppe "Die Brücke" gilt Ernst Ludwig Kirchner als Ikone des deutschen Expressionismus. Der Sohn eines Papierchemikers studierte ab 1901 Architektur, zunächst an der Technischen Hochschule in Dresden, später in München. Gleichzeitig besuchte er eine private Kunstschule. Die Entdeckung der französischen Neo-Impressionisten und Wassily Kandinskys anlässlich einer Ausstellung in München wurde zum Schlüsselerlebnis. 1904 kehrte Kirchner nach Dresden zurück, wo er sich mit den Architekturstudenten Ernst Heckel, Fritz Bleyl und Karl Schmidt-Rottluff befreundete und mit ihnen zusammen 1905 die Künstlervereinigung "Die Brücke" gründete. Nach der Übernahme von Heckels Atelier im Dresdner Arbeiterviertel schuf Kirchner seine ersten "Viertelstundenakte" und erste Holzschnitte. 1906 formulierte "Die Brücke" ihr Programm, organisierte eine erste Ausstellung und warb die wesentlich älteren Künstler Cuno Amiet und Emil Nolde sowie Max Pechstein als Aktivmitglieder an, gefolgt wenig später von Otto Müller. In dieser Zeit arbeitete Kirchner regelmässig an den Moritzburger Seen und ab 1908 auch auf Fehmarn. Die Jahre bis 1911 waren von reger Ausstellungspräsenz geprägt. Unter dem Eindruck der italienischen Futuristen veränderte sich Kirchners Malstil, wurde härter, die Formen kristallin. Angeregt von Besuchen im Dresdner Völkerkundemuseum entstanden Holzskulpturen und Möbel. Nach seinem Umzug 1911 nach Berlin erfuhr Kirchners expressives Oeuvre einen ersten Höhepunkt. Varieté und Zirkus avancierten zur zentralen Thematik in Malerei und Grafik. Die Freundschaft der "Brücke"-Künstler zerbrach 1913. Im gleichen Jahr wurde Erna Schilling Kirchners Lebenspartnerin. 1915 meldete sich der Künstler zum Militär und erlitt während seiner Soldatenausbildung einen Zusammenbruch, dem Klinikaufenthalte in Königstein im Taunus, im thurgauischen Kreuzlingen und 1917 in Davos folgten. Zuerst auf der Staffelalp, dann im Haus "In den Lärchen" und schliesslich auf dem Wildboden führte der Deutsche seine ebenso umfangreiche wie technisch vielfältige künstlerische Produktion fort, thematisch genährt von den Bauern bei ihrer Arbeit und von der überwältigenden Alpenkulisse im Wandel der Jahreszeiten. Ab 1924 unterhielt er regelmässigen Kontakt mit den Gründungsmitgliedern der Basler Künstlergruppe "Rot-Blau", Paul Camenisch, Albert Müller und Hermann Scherer, die ihn - bis zum frühen Tod der beiden letztgenannten - regelmässig in Davos besuchten und Seite an Seite mit ihm arbeiteten. Nach 1930 wandelte sich Kirchners Stil zugunsten einer linear abstrahierenden, sein Spätwerk fortan prägenden Malweise. Bis anfangs der 1930er Jahre beteiligte sich Kirchner regelmässig an Ausstellungen in Deutschland und pflegte Kontakte zu führenden Museen und Kunsthändlern in den Vereinigten Staaten. Ebenso stand eine Rückkehr nach Deutschland mehrfach zur Diskussion. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten in Deutschland wurden 639 Werke des Künstlers beschlagnahmt und 32 davon in der Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Von Krankheiten angegriffen und verzweifelt über die Entwicklung in seinem Heimatland, beging Ernst Ludwig Kirchner am 15. Juni 1938 in Davos Selbstmord.

Estimation CHF 27'000
EUR 27'000
USD 29'032

Mise en vente le: 03 mai 2024 autour de 15:15 (+/- 45 min)

En règle générale le prix de réserve est fixé entre 1/2 et 2/3 de l'estimation. Nous acceptons les offres écrites ou téléphoniques à l'aide du login, par email (info@dobiaschofsky.com), par fax +41 31 560 10 70 ou par courrier.
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