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Die Kirche San Giorgio in Carona.
Öl auf Leinwand,
sig. u. dat. (19)48 u.l.,
55x46 cm
Provenienz: Sotheby's, Zürich, 5. Juni 2007, Lot-Nr. 118; Privatbesitz, Schweiz.
Das angebotene Gemälde ist beim Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft als eigenhändige Arbeit von Niklaus Stoecklin registriert (Inventar-Nr. 62826).
Niklaus Stoecklins ungewöhnliches Zeichentalent wurde bereits früh erkannt und gefördert. Er begann eine Lehre als Flachmaler, die er aber bald aufgab, um bei seinem Onkel die Kunstmalerei zu erlernen. 1914 stellte er in Basel erstmals seine Werke aus und widmete sich fortan während Jahrzehnten der Plakatgestaltung. In den darauffolgenden Jahren unternahm er mehrere Reisen ins In- und Ausland und freundete sich mit dem Sammler Georg Reinhart und dem Künstler Albert Müller an. Nach dem Zweiten Weltkrieg in Vergessenheit geraten, zog der Künstler im Zuge der Wiederentdeckung der Neuen Sachlichkeit in den 1970er Jahren erneut das Interesse auf sich. Stoecklin gilt als wichtigster Schweizer Vertreter und Mitbegründer der Neuen Sachlichkeit. Seine Werke wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen über die Kunst der 1920er Jahre gezeigt.
Die vorliegende Darstellung entstand in stark objektbezogener, reduktiver Manier. Aufgrund der harten Beleuchtung und des akkurat konturierten Bildsujets stellt sich beim Betrachter eine gewisse Nüchternheit ein, die als Wesenszug der Neuen Sachlichkeit gilt. Die Kirche San Giorgio liegt westlich von Melide oberhalb des Luganersees. Im Hintergrund rechts ist überdies auf einem Hügel die Kirche Santa Marta zu erkennen.