"Shadow".
Tusche,
sig. u.r., verso dat. (19)70 u. betitelt,
42x54 cm
Randzone stellenweise berieben.
Provenienz: Japan Art Center, Tokio, 1971; Privatbesitz, Schweiz.
Toko Shinoda, Tochter eines Tabakfabrikdirektors, siedelte im Kleinkinderalter mit ihrer Familie aus dem chinesischen Kwantung-Pachtgebiet nach Japan über. Bereits als Sechsjährige beschäftigte sie sich mit Kalligrafie. Zu ihrer bevorzugten Technik wurde Sumi-e, eine Form der Tuschemalerei, bei der die Schreibflüssigkeit unter Verwendung von Tuschestangen aus Russ sowie Wasser hergestellt wird. Bis in die 1940er Jahre widmete sich Shinoda der traditionellen Kalligrafie, gefolgt ab 1945 von einer Experimentierphase mit abstrakten Kompositionen und Kanji-Schriftzeichen. 1956 zog sie nach New York, wo sie in Kontakt mit Werken der Abstrakten Expressionisten Jackson Pollock, Mark Rothko, Robert Motherwell, Barnett Newman und Helen Frankenthaler kam. Die diesbezüglichen Eindrücke fanden ihren Niederschlag in einem lockeren, gestischen Stil. Zwei Jahre später zog die Künstlerin zurück in ihr Heimatland, wo sie sich in den 1960er Jahren hauptsächlich der Lithografie widmete. Shinodas Werke stehen oft im Kontext mit der Natur und den Rhythmen des Lebens, was in vitalen, ausdrucksstarken Wiederholungen und linearer Klarheit zum Ausdruck gebracht wird. Ihr Oeuvre ist heute in den Sammlungen des Museum of Modern Art, des Solomon R. Guggenheim Museum und des Metropolitan Museum in New York City sowie des National Museum of Modern Art in Tokio und des British Museum in London vertreten.
"Certain forms float up in my mind's eye. Aromas, a blowing breeze, a rain drenched gust of wind, the air in motion, my heart in motion. I try to capture these vague, evanescent images of the instant and put them into vivid form." (Toko Shinoda über ihre Arbeit)
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