A139 ne A104
"Reîtres et Captives".
Ein Ritter mit dem Kreuz des Hl. Georg, das die Stadt Genua symbolisiert, gefolgt von zwei an sein Pferd angebundenen, exotisch gekleideten Gefangenen. Im Hintergrund ein weiterer Ritter mit blauem Umhang und leicht angedeutet eine ganze Armee.
Wasserfarbe und Gouache auf Papier,
sig. u.l.,
31,6x21,3 cm
Provenienz: Schweizer Privatbesitz.
Literatur: Pierre-Louis Mathieu, Gustave Moreau: Leben und Werk, Paris 1976, S. 331, Nr. 181 (mit Abbildung); Pierre-Louis Mathieu, Gustave Moreau. Monographie et nouveau catalogue de l′oeuvre achevé, Paris-Courbevoie 1998, S. 341, Nr. 212 (mit Abbildung).
Gustave Moreau, Sohn eines Architekten, trat 1846 in die Ecole des Beaux-Arts bei François-Edouard Picot ein. Entscheidend auf seine künstlerische Entwicklung wirkte sich jedoch insbesondere die Zusammenarbeit mit Théodore Chassériau. Er debütierte 1852 im Salon de Paris mit einer Pietà, von 1857-59 hielt er sich in Italien auf und studierte die Werke Benozzo Gozzolis, Michelangelos und Carpaccios. Das Werk Gustave Moreaus zeugt von seiner Vorliebe für biblische und mythologische Themen, wobei die meist fantastisch wirkenden Darstellungen eine Fülle orientalischer Kostbarkeiten aufweisen. Im ehemaligen Atelier des Künstlers befindet sich seit 1903 das Musée National Gustave-Moreau.
Die angebotene Arbeit stammt wohl aus den Jahren 1878-80. Sie visualisiert deutlich die Vorliebe des Künstlers für Fantastisches und Exotisches sowie eine intensive Farbgebung. Die Komposition ist auf den Reiter mit seinen zwei prachtvoll gekleideten Gefangenen konzentriert und vernachlässigt die perspektivische Genauigkeit, wie die beiden Figuren links des Pferdes zeigen.