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RICCO (EIGTL. WASSMER, ERICH)

Basel 1915 - 1972 Ropraz

"Le Rêve d'Alain".


Öl auf Leinwand,
sig. u. dat. (19)58 u.r.,
81x116,5 cm

Provenienz: Dr. Hans Speich, Basel; Hubert Wassmer, Schweiz; Privatbesitz, Schweiz.

Ausstellungen: Ricco, Atelier Riehentor, Basel, 17. Mai - 11. November 1958, Nr. 2; Ricco, Galerie Verena Müller, Bern, 25. Oktober - 23. November 1958, Nr. 12.

Literatur: Basler Ausstellungen. Ricco, in: Basler Nachrichten, Nr. 214, 24./25. Mai 1958, S. 6; Beat Wismer (Hrsg.), Ricco 1915-1972, Katalog zur Ausstellung im Aargauer Kunsthaus, 15. Mai - 26. Juni 1988, Aarau 1988, S. 138; Max Altorfer (Einführung), Ricco (mit Oeuvre-Katalog), Bern 1969, S. 6 (mit Abbildung S. 32); Marc-Joachim Wasmer, Ricco Wassmer (1915-1972). Catalogue raisonné der Gemälde und Objekte, Bern 2015, S. 377, Nr. G 1958.02 (mit Abbildungen S. 182 und 377).

Ricco, eigtl. Erich Wassmer, wuchs auf Schloss Bremgarten in einem grossbürgerlichen Milieu auf, in dem Künstler, Musiker und Dichter verkehrten. Es herrschte eine poetisch-verklärte, in Hermann Hesses Roman "Morgenlandfahrt" beschriebene Stimmung, ein fruchtbarer Boden für den Wunsch des Jungen, Künstler zu werden. Nach der Matura 1935 studierte Wassmer ein Semester Kunstgeschichte in München. Ab 1937 signierte er seine Werke konsequent mit Ricco. Zwei Jahre später besuchte er in Paris die freie Akademie Ranson. Seine erste Schaffensphase ist von romantischen Sujets und Stillleben geprägt. 1948 reiste er auf einem Handelsfrachter zweimal um die Welt. Seiner Signatur fügte er fortan einen Anker hinzu. Nach einer Freiheitsstrafe in Frankreich, die ihm 1963 aufgrund einiger für sein künstlerisches Schaffen angefertiger Knabenfotos auferlegt worden war, kehrte er in die Schweiz zurück und liess sich in einem Herrenhaus im waadtländischen Ropraz nieder, wo er mit 57 Jahren verstarb.

Mit zwei Ausstellungen in Basel und Bern präsentierte sich Ricco 1958 nach langer Zeit wieder der Öffentlichkeit. Teil dieser Ausstellungen war auch das vorliegende Gemälde "Le rêve d'Alain", das auf Schloss Bompré bei Vichy, Riccos Wohn- und Arbeitsdomizil 1951-1963, entstanden ist. Wie aus einem Briefwechsel mit Lisbeth Bäny hervorgeht, war die Fertigstellung der Komposition trotz guten Vorankommens kein Leichtes, da Ricco nach wie vor vom Gedanken seines eigenen künstlerischen Unvermögens beherrscht war. Dennoch hielt er das Gemälde für ausreichend gelungen, um es an den beiden erwähnten Ausstellungen zu zeigen. Das Aufeinandertreffen zweier vollkommen gegensätzlicher Realitäten, - träumender Alain Claude zwischen China- und Plattschweifsittichen zum einen, Kampfflugzeug der U.S. Air Force am Himmel zum anderen - gab es so in Riccos bisherigen Arbeiten nicht. Nach Marc-Joachim Wasmer kann dieses Gegenspiel als Allegorie von jugendlicher Ahnungslosigkeit und Unschuld in einer von moderner Technologie und Krieg geprägten Welt gelesen werden. Da der Künstler auf jedes Detail seiner Darstellung bedacht war, arbeitete er mit einem ab 1953 in Europa vertriebenen Flugzeugmodell der Marke Revell. Der Kampfjet erschien kurz darauf auch in zwei weiteren von Riccos Gemälden, "Je n'en peux rien" und "Tableau d'un inconnu en hommage à Jean Cocteau".

Estimation CHF 30'000
EUR 30'000
USD 32'258
Adjugé CHF 30'000
En règle générale le prix de réserve est fixé entre 1/2 et 2/3 de l'estimation. Nous acceptons les offres écrites ou téléphoniques à l'aide du login, par email (info@dobiaschofsky.com), par fax +41 31 560 10 70 ou par courrier.
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