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PORGES, CLARA

"Fuorcla Surlej mit Ansicht der Berninagruppe".

Öl auf Leinwand,
sig. u. dat. 1926 u.l., verso a. Etikett betitelt,
80x115 cm

Provenienz (gemäss rückseitigem Etikett): Galerie City-West, Bern, 1974; Sammlung Bundesrat Friedrich Traugott Wahlen, Schweiz, 1978-1985; Privatbesitz, Graubünden; Privatbesitz, Solothurn, 1996; Privatbesitz, Schweiz.

Ausstellung: Galerie City-West, Kunstausstellung des 20. Jahrhunderts, 1.-30. September 1974.

Das vorliegende, überaus stimmungsvolle Werk hält den Fuorcla Surlej mit der dahinter liegenden Berninagruppe bei Sonnenuntergang fest. Clara Porges Gemälde sind stets Ausdruck ihrer Faszination und Leidenschaft für das Oberengadin. Die Künstlerin, die zumeist in freier Natur malte, betrachtete die umliegenden Seen und Berge als offenes Atelier. Unter Verwendung stets gleich bleibender motivischer Elemente schuf sie unermüdlich neue Gemäldevariationen. Trotz charakteristischer Handschrift - unverwechselbares Kolorit, markante Umrisslinien und kompositorische Gegensätze - weisen ihre Arbeiten Ähnlichkeit mit den Werken von Ferdinand Hodler, Alberto Giacometti oder Giovanni Segantini auf. Die Produktion von Porges spätimpressionistisch, naturalistisch und koloristisch beeinflussten Landschaftsbildern geht auf die Phase nach der Akademiezeit zurück und bildet folglich den Auftakt zum Spätwerk der Künstlerin. Die in den Aquarellen und Gemälden festgehaltene Natur erscheint auf verblüffende Weise magisch aufgeladen - nicht selten aufgrund eines Spiegelungseffektes. Die Oberengadiner Landschaftskompositionen treten in Kontrast zur damaligen europapolitischen Situation und lassen sich mit den grossen Themen der Hoffnung und des Lichtes in Verbindung bringen, was möglicherweise im Zusammenhang mit dem frühen Tod von Clara Porges Ehemann steht.