Stehender weiblicher Akt in tänzerischer Bewegung.
Bronze, patiniert,
a. Plinthe sig. "G. Piguet", dat. (19)66 u. num. 1/2,
H: 194 cm
Vor seinem Wegzug nach Paris liess sich Gustave Piguet bei Etienne Perincioli (1881-1944) in Bern zum Holz- und Steinbildhauer ausbilden. Anschliessend lebte er mehrere Jahre in der französischen Metropole und beteiligte sich 1937 an der dortigen Weltausstellung. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zwang ihn 1939 zur Rückkehr nach Bern, wo er in der Folge etliche Aufträge zur Gestaltung des öffentlichen Raumes erhielt. So etwa sind seine bauplastischen Schöpfungen und Skulpturen am Rathaus, an der Petruskirche und in der Kunsthalle in Bern sowie im Ausstattungsprogramm der reformierten Kirche Ostermundigen zu finden.
Monumentale Architekturdekoration und lebensgrosse Freifiguren spielen im Werk von Gustave Piguet eine zentrale Rolle. Seine Arbeiten sind stets von einer gewissen Kompaktheit und vermitteln dem Betrachter eine gebündelte Kraft. Zugleich aber sind sie anmutig, wie die vorliegende Mädchenplastik mit den erhobenen Armen. Eine kleine Figur von 1958 könnte der grossen Skulptur hier vorangegangen sein. Der Künstler hat die Rückwärtsbeugung des Kopfes etwas zurückgenommen und die Haltung des Körpers leicht verändert. Es ist ein Spiel mit dem Verhältnis von Masse und Bewegung und zugleich das Streben nach einer natürlichen Harmonie.
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