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CARIGIET, ALOIS

1902 Trun 1985

Engadiner Bergdorf mit Blick auf den Piz de la Margna.


Öl auf Leinwand,
mgr. u. dat. (19)65 u.l.,
61x95,5 cm

Das Werk gelangt in einem Originalrahmen zur Versteigerung.

Alois Carigiet wuchs in einer Bauernfamilie im bündnerischen Trun auf. 1911 zog die Familie nach Chur, wo er seine Schulausbildung zugunsten einer Dekorationsmalerlehre vorzeitig abbrach. 1923 siedelte er nach Zürich über und trat ins Grafikatelier von Max Dalang ein. Dort arbeitete er als Werbegrafiker und entwarf Inserate, Prospekte und Schaufensterdekorationen, daneben schuf er Festdekorationen und Kostüme für die Zürcher Künstlermaskenbälle. 1927 eröffnete er ein eigenes Atelier und war 1933 Mitbegründer des legendären Cabaret Cornichon. 1939 kehrte Carigiet nach Chur zurück mit dem Entschluss, sich fortan auf seine Tätigkeit als freischaffender Künstler zu konzentrieren. Der ersten Einzelausstellung 1940 in Chur folgte eine regelmässige Ausstellungspräsenz in der Schweiz. Ab 1945 entstand das erste von insgesamt sechs heute weltberühmten Schellen Ursli-Kinderbüchern mit Texten von Selina Chönz und seinen Illustrationen. Der ersten grossen Einzelausstellung im Kunstmuseum Solothurn 1948 folgten Aufträge zur Ausführung von zahlreichen Wandbildern in den 1950er Jahren. Diese verhalfen Carigiet zum endgültigen Durchbruch als Maler und zur breiten Anerkennung bei Publikum und Kunstkritikern. 1960 liess er sich endgültig in Trun nieder. In den 1960er und 1970er Jahren wurde sein künstlerisches Schaffen mit verschiedenen Auszeichnungen und grossen Einzelausstellungen geehrt. Carigiets schuf als Gebrauchsgrafiker und als freier Künstler ein breites künstlerisches Werk. Mit seinen Werbeplakaten leistete er einen wichtigen Beitrag zur internationalen Ausstrahlung der Schweizer Werbegrafik. In seinen grafischen Arbeiten, die thematisch breit gefächert waren, blieben Erzählfreude und Heimatbewusstsein eine charakteristische Konstante. In seinen Gemälden und Zeichnungen wählte Carigiet bevorzugt Motive aus seiner naturverbundenen Heimat und aus dem täglichen Leben der Landbevölkerung. Auf der Grundlage seiner Skizzen in der Natur schuf er im Atelier expressive, von Details befreite Gemälde mit prägnanten Konturen, kräftigen Farben und markanten Komplementärfarbenkontrasten.

Das vorliegende Gemälde lenkt den Blick von Silvaplana bzw. Champfèr auf den Piz de la Margna. Markant erhebt sich die Silhouette des Bergmassives über dem Dorf, was durch die ausgeprägten rotbraunen Konturen und den Hell-Dunkel-Kontrast im unteren Bildteil zusätzlich gesteigert wird. Das Häusergefüge führte Carigiet in kräftigen Farben und mit ausdrucksstarker Pinselführung aus. Wenngleich die Farbe an einigen Stellen pastos aufgetragen wurde, so erscheint sie doch mehrheitlich in sehr dünner Platzierung, was zum - durchaus reizvollen - Miteinbezug der durchscheinenden Leinwandstruktur als bildnerischem Mittel führte. Die Komposition profitiert ausserdem von der langjährigen Erfahrung des Bündner Malers im Umgang mit druckgrafischen Arbeiten.

Estimation CHF 48'000
EUR 48'000
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Sold for CHF 33'000
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