"Appenzell Innerhodischer Viehmarkt".
Öl auf Hartplatte,
sig., dat. 1956 u. bez. "Bauernmaler" u.r. sowie betitelt
u.M., 49,5x70 cm
Der als Taglöhner, Holzarbeiter, Knecht und Pächter tätige Appenzeller Bauernmaler Johann Baptist Zeller war schon als Kind von der Malerei begeistert und versuchte vergeblich, beim Maler und Uhrmacher Johannes Müller in seiner Heimatgemeinde eine Lehre anzutreten. Von 1893 ist ein erstes datiertes Aquarell überliefert. Mit seiner Familie wechselte Zeller wiederholt den Wohnort und besserte sein bescheidenes Einkommen mit Bauernmalerei-Erzeugnissen auf, die seine Frau unter der Türe zum Verkauf anbot. Erst 1944 wurde ihm nach der Volkskunstausstellung in Basel die gebührende Anerkennung zuteil. In der Folge erhielt Zeller zahlreiche Aufträge.
Im angebotenen Werk widmete sich Johann Baptist Zeller dem alljährlichen Viehmarkt, einem ebenso vielbeachteten wie vielerorts in der Schweiz durchgeführten Grossanlass. Jeden Herbst führten dabei die Bauern ihr herausgeputztes Vieh auf eigens bezeichnete Plätze - im vorliegenden Fall auf den Landsgemeindeplatz in Appenzell -, wo die Zuchten gegenseitig begutachtet, prämiert und gehandelt wurden - ein Spektakel, das Schaulustige aus dem gesamten Dorf und der näheren Umgebung anzog.