"Les amoreux II".
Tempera auf Leinwand,
sig. u. dat. "27-10" (19)67 u.r., verso betitelt,
90x98 cm
Hans Erni gilt als einer der populärsten Künstler der Schweiz. Nach einer Ausbildung zum Vermessungstechniker und Bauzeichner begann der Sohn eines Schiffsmaschinisten 1927 mit dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Luzern seine künstlerische Laufbahn. Von 1928 bis 1934 hielt er sich an der Académie Julian in Paris und in Berlin auf, dann abwechselnd in Paris und Luzern. Er wurde Mitglied der Gruppe "Abstraction-Création" und 1937 Mitbegründer der Künstlervereinigung "Allianz". Gestaltete er noch 1939 ein 100 Meter langes, zwölfteiliges Wandbild für die Schweizerische Landesausstellung in Zürich, so wurde Erni in den folgenden Jahren aufgrund seiner linksgerichteten politischen Überzeugung geächtet. Zahlreiche lokale, nationale und internationale Aufträge, die er erneut seit Beginn der 1960er Jahre erhielt, trugen schliesslich zu weitgefächerter Präsenz und grosser Beliebtheit in der breiten Öffentlichkeit bei. 1976 gründete er die Hans-Erni-Stiftung und 1979 das Hans-Erni-Museum in Luzern. In den folgenden Jahren fanden zahlreiche Ausstellungen und Retrospektiven statt.
Das Sujet der Liebenden gehört zu Hans Ernis bevorzugten Bildthemen. Für ihn stellt die Liebe die Triebkraft der Gesellschaft dar, die als ursprüngliche natürliche Kraft der Menschheit dient. Diese gilt es zu bewahren und durch ihre Visualisierung der Gesellschaft zu vermitteln. Innig umschlungen, in einem ewigen Kuss intensiver Liebe vereint, vergessen die beiden Liebenden im vorliegenden Gemälde die Welt um sich herum.