Platte "Trois Sardines", um 1948.
Weisses Steingut, gelb, braun und grün gefasst und glasiert, umseitig num. 135/200, bez. "I 113" sowie mit Stpln. "Edition Picasso" u. "Madoura Plein Feu",
39x31,5 cm
Provenienz: Galerie Beyeler, Basel 8. April 1977; Privatsammlung, Schweiz.
Literatur: Georges Ramié, Céramique de Picasso, Paris 1974, Nr. 677 (mit Abbildung S. 276); Alain Ramié, Picasso, Catalogue of the Edited Ceramic Works 1947-1971, Lyon 1988, Nr. 34 (mit Abbildung).
Picassos Interesse an keramischen Arbeiten wurde im Sommer 1946 durch einen Aufenthalt im südfranzösischen Küstenort Vallauris geweckt. Die unweit von Cannes gelegene Töpfereiwerkstatt Madoura von Suzanne und Georges Ramié wurde zu einem regelmässigen Ziel des Künstlers, der dort zeitweilig Ablenkung von seiner Malerei fand. Picasso schuf bis 1971 ein umfangreiches keramisches Werk von Schalen, Tellern, Vasen und Krügen, die er eigenhändig entwarf, formte und bemalte. Die vorliegende Schale ist mit einem plastischen Sardinenmotiv verziert. Diese Fische können in mehrfacher Hinsicht als Anspielung auf Picassos Heimat Málaga interpretiert werden. Dort stellen die den Sardinen ähnelnden Sardellen nämlich einerseits eine kulinarische Spezialität dar, andererseits tragen die Bewohner Málagas den Spitznamen "Boquerones" (Sardellen).