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Dörfliche Landschaft mit zwei heimkehrenden Frauen.
Mischtechnik auf Papier, auf Mkt., auf Hpl.,
43x57 cm
Stellenweise minimes Craquelé sowie minime Farbverluststellen.
Provenienz: Sammlung Widmer, Ascona; Nachlass Widmer, Liestal; Privatbesitz, Schweiz.
Echtheitsbestätigung auf Fotografie: Bernd Fäthke, Basel, 23. August 2014.
Bei Marianne von Werefkin, Tochter eines Kommandeurs des Jekaterinburger Regiments und einer Künstlerin aus kosakischem Fürstengeschlecht, wurde schon in jungen Jahren ihre zeichnerische Begabung entdeckt und gefördert. Als Jugendliche verfügte Sie über zwei Ateliers und nahm ab 1880 Privatstunden beim bedeutenden russischen Realisten Ilja Repin. Acht Jahre später durchschoss sie sich bei einem Jagdunfall die rechte Hand. 1892 lernte sie Alexej von Jawlensky kennen, den sie zu fördern beschloss. Gemeinsam zogen sie 1896 nach München, wo sie ihr künstlerisches Schaffen zu seinen Gunsten für zehn Jahre unterbrach. 1907 entstanden Werefkins ersten expressionistischen Werke und 1912 schloss sie sich der Künstlergruppe "Blauer Reiter" an. Obgleich Jawlensky das gemeinsame Dienstmädchen 1901 geschwängert hatte, emigrierten sie alle zusammen bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges in die Schweiz und liessen sich in St-Prex nieder. 1918 zog Werefkin alleine nach Ascona und gründete 1924 die Künstlergruppe "Grosser Bär". In ihren späteren Lebensjahren verdiente sich Marianne von Werefkin ihren Lebensunterhalt vor allem mit Plakatmalerei und journalistischen Engagements.
Das bis anhin unbekannte Werk "Dörfliche Landschaft mit zwei heimkehrenden Frauen" lässt sich gemäss Bernd Fäthke in die Zeit um 1917 datieren. Der Fachexperte wird es unter der Nr. MW-17029 in sein Archiv aufnehmen.