Gesichter der Welt.
Zwölf individuell ausgearbeitete Köpfe von je sechs Männern und sechs Frauen mit den für eine bestimmte Region bzw. Ethnie charakterischischen Pysiognomien.
Je Argentan Güsse ("Neusilber" bzw. Nickel-Kupfer-Zinklegierung), geschliffen, in Hochrelief,
je bez. "Limbach", dat. (19)81,
je ca, 25x30 cm
Mit detailliertem Plan des Künstlers für eine an die Wand zu zeichnende, schematische Weltkarte im Massstab 1:5, worauf die vorgegebene Platzierung der einzelnen Köpfe vermerkt ist.
Der Maler, Zeichner und Plastiker Hans Jörg Limbach absolvierte zunächst eine Lehre beim Bildhauer Eduard Bick in Zürich. Auf anschliessenden Reisen durch Frankreich, Italien und Amerika empfing er wichtige Impulse. Ein mehrjähriger Aufenthalt in Japan ab 1951 erwies sich für sein Schaffen besonders fruchtbar. In Kyoto und Tokyo verfeinerte er seine malerischen, zeichnerischen und bildhauerischen Fähigkeiten in der Zusammenarbeit mit den Plastikern Matsukazu Minomura und Sueo Kasagi sowie dem Maler Seiji Togo. Daneben widmete er sich eingehend dem Studium der Anatomie. Es folgten mehrjährige Aufenthalte in Nord-, Mittel-, und Südamerika, im Fernen Osten und in Westafrika. 1964 bezog Limbach ein Atelier im Zürcher Oberland, wo er in den Folgejahren an zahlreichen öffentlichen und privaten Aufträgen sowie für Ausstellungen im In- und Ausland arbeitete. Das Interesse an Mineralogie und Metallurgie veranlasste ihn zu Experimenten mit verschiedenen Materialien. So etwa verwendete er für seine Skulpturen neben Bronze und Marmor auch schwarzen belgischen Granit, Serpentin oder grünschwarzen Diabas.
Das Bild des Menschen und dessen "condition humaine" sind zentrale Anliegen in Hans Jörg Limbachs künstlerischem Schaffen, das darüberhinaus deutliche Bezüge zu den plastischen Werken des amerikanischen Hyperrealismus der späten 1960er und 1970er Jahre aufweist. Das vorliegende Werk präsentiert sich wie die Summe aller visuellen Eindrücke der menschlichen Physiognomien, die der Künstler auf seinen zahlreichen Studienreisen über den gesamten Globus sammeln konnte und anschliessend auf einer einzigen Weltkarte verortet hat.