Weide mit Kälbern und Hühnern.
Öl auf Leinwand, doubliert,
sig. u. bez. "München" u.l.,
51,5x97 cm
Der aus dem baden-württembergischen Biberach stammende Künstler Anton Braith wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, bevor er sich als bedeutender deutscher Tier- und Landschaftsmaler etablieren sollte. Schon als Kind half er seinem Vater, einem Taglöhner, beim Viehhüten auf dem Bauernhof, was es ihm später erleichtert haben dürfte, seine Tierporträts mit grosser anatomischer Genauigkeit auf der Leinwand festzuhalten. Dank einem Stipendium trat er als 15-Jähriger in die Kunstschule Stuttgart ein. 1860 zog er nach München, wo er an der Kunstakademie Schüler von Theodor Piloty wurde. Hier lernte er auch Christian Mali kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Zusammen erwarben sie die Münchner Schwabenburg, die ihnen und zahlreichen weiteren Künstlern fortan als Wohnhaus und Atelier diente. Kurz vor seinem Tod kehrte Braith an seinen Geburtsort zurück und vermachte seinen ganzen Nachlass der Stadt Biberach, die ihn und Mali in der Folge mit einem eigenen Museum würdigte. Der grosse Erfolg des süddeutschen Malers gründet nicht zuletzt in dem Umstand, dass er der Sehnsucht der Städter nach einem unverfälschten Landleben mit grossformatigen Darstellungen vormoderner Tierherden zu entsprechen wusste.