Button Menu mobile

166
KIRCHNER, ERNST LUDWIG

Aschaffenburg 1880 - 1938 Davos

"Skilift Bolgen/Davos".


Aquarell und Bleistift,
verso Nachlass-Stpl.,
50x35 cm

Provenienz: Galerie Iris Wazzau, Davos; Privatbesitz, Schweiz.

Echtheitsbestätigung: Galerie Iris Wazzau, Davos, 28. März 1989.

Ausstellungen: E.L. Kirchner. Ausstellung zum 50. Todestag 1938-1988, Galerie Iris Wazzau, Davos, 23. Dezember 1988 - 8. April 1989, Nr. 35; Das Phänomen Davos, Museum Strauhof, Zürich, 24. Januar - 20. März 1994.

Das Werk entstand in den 1930er Jahren.

Bereits während seiner Ausbildung zum Architekten begann Ernst Ludwig Kirchner mit seinem grafischen Werk, dem er sich nach Erhalt des Diploms vollständig widmete. Nach seinem Studium, das er u.a. an der Debschitz-Schule in München absolvierte, gründete er 1905 zusammen mit Erich Heckel, Fritz Bleyl und Karl Schmidt-Rottluff in Dresden die Künstlergemeinschaft "Die Brücke", die sich 1913 nach einem Streit auflöste. Der bis dahin impressionistisch beeinflusste Maler entwickelte in jenen Jahren einen ausgeprägt expressionistischen Malstil. Seine bevorzugten Motive waren Akte, Porträts, Zirkus- und Bühnenszenen. In seinen Kompositionen äusserte sich der Kontrast zwischen Landschaft und Grossstadt in zunehmend zackigen Formen, nervöseren Strichen und einer geringeren Leuchtkraft der Farben. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges meldete sich Kirchner als Freiwilliger und wurde Fahrer bei einem Artillerieregiment. Bereits nach wenigen Monaten beurlaubte man ihn infolge eines Nervenzusammenbruches. Durch die Behandlung wurde Kirchner von Medikamenten abhängig. Als die psychologische Betreuung keinen nennenswerten Erfolg brachte, zog Kirchner 1917 nach Davos, wo er sich mit Hilfe des Mediziners Lucius Spengler und dessen Frau langsam erholte. Zwischenzeitlich hatte seine Lebensgefährtin Erna Schilling in Berlin mit dem Verkauf seiner Bilder den Grundstein zu seinem künstlerischen Erfolg und damit zu seiner finanziellen Unabhängigkeit gelegt. In einer Zeit, als Kirchners Kunst sich auf internationaler Ebene zu etablieren begann, zog sich der Künstler selbst mehr und mehr in die Bergwelt zurück und geriet in Depressionen. Dies hinderte ihn jedoch nicht daran, zahlreiche Landschaftsbilder in einem zunehmend flächigeren Malstil zu schaffen. Ende der 1920er Jahre fand er zu seinem ganz persönlichen, trotz abstrahierender Elemente stets im Gegenständlichen verharrenden Stil. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten in Deutschland wurden zahlreiche Werke von Kirchner beschlagnahmt und einige Gemälde in der Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Am 15. Juni 1938 beging Ernst Ludwig Kirchner in Davos Selbstmord.

Mit wenigen Pinselstrichen hielt Ernst Ludwig Kirchner auf dem vorliegenden Aquarell das Treiben um den Davoser Skilift am Bolgen fest. Bei diesem 1934 in Betrieb gesetzten Lift handelte es sich um den ersten Bügellift der Welt. Kirchners Arbeit, die von geschwungenen Linien, sich überschneidenden Farbflächen und einer flächigen, ruhigen Formensprache geprägt wird, vertritt den Spätstil der 1930er Jahre exemplarisch.

Estimation CHF 28'000
EUR 28'000
USD 30'107
En règle générale le prix de réserve est fixé entre 1/2 et 2/3 de l'estimation. Nous acceptons les offres écrites ou téléphoniques à l'aide du login, par email (info@dobiaschofsky.com), par fax +41 31 560 10 70 ou par courrier.
Ou misez en direct sur Invaluable ou Lot-Tissimo.
Utilisation des cookies
Les cookies facilitent la prestation de nos services. Décidez vous-même si vous acceptez tous les cookies ou uniquement ceux techniquement nécessaires au bon fonctionnement du site web. Pour plus d'informations sur les cookies, veuillez consulter notre Politique de confidentialité.