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SPITZWEG, CARL

1808 München 1885

"Der Herr Pastor (Morgenspaziergang - Pfarrers Morgenspaziergang - Brevierbeter)"


Öl auf Leinwand,
mgr. in Rhombus u.r.,
24,5x43 cm

(Bitte scrollen Sie nach unten für die deutsche Version.)

Provenance: Private collection, Switzerland.

Exhibitions: Kunstverein Linz, 1863 (titled "Spaziergang"); Memorial Exhibition, Kunstverein München, June 1980, no. 80 (titled "Pfarrers Morgenspaziergang").

Literature: Verkaufsverzeichnis des Künstlers (artists’s sales index), (probably) no. 179; Adalbert Stifter, Berichte über den oberösterreichischen Kunstverein, Linz 1863; Hermann Uhde-Bernays, Carl Spitzweg. Des Meisters Leben und Werk, Munich 1919 (illustrated, no. 125); Guenther Roennefahrt, Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, Munich 1960, no. 1282; Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke, Stuttgart 2002, p. 163, no. 189 (illustrated).

The work is to be dated around 1850.

In the present painting, the pastor, immersed in his devotional book for the mandatory prayer times, strolls past garden plots through the vast landscape, accompanied by a joyful dog that walks ahead. Behind some thick bushes, the onion dome of a church tower rises in the distance. The character of the "bookworm" or "book reader" can be found in various forms in Carl Spitzweg’s work. In the present picture, the emphasis is on the power of the written word, to which the protagonist devotes himself with concentration. Spitzweg took over the same motif once again but with a wider field of view and with slightly changed details in "Der Dorfpfarrer (Morgenspaziergang)" (Wichmann 2002, p. 163, no. 190).

 

 

Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.

Ausstellungen: Kunstverein Linz, 1863 (dort betitelt "Spaziergang"); Gedächtnis-Ausstellung, Kunstverein München, Juni 1980, Nr. 80 (dort betitelt "Pfarrers Morgenspaziergang").

Literatur: Verkaufsverzeichnis des Künstlers, (wohl) Nr. 179; Adalbert Stifter, Berichte über den oberösterreichischen Kunstverein, Linz 1863; Hermann Uhde-Bernays, Carl Spitzweg. Des Meisters Leben und Werk, München 1919 (mit Abbildung Nr. 125); Guenther Roennefahrt, Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, München 1960, Nr. 1282; Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke, Stuttgart 2002, S. 163, Nr. 189 (mit Abbildung).

Das Werk wird in die Zeit um 1850 datiert.

Carl Spitzweg sollte nach dem Willen der Eltern Apotheker werden, entdeckte jedoch schon früh seine künstlerische Neigung. Nachdem er ab 1824 autodidaktisch gemalt und gezeichnet hatte, brach er die ihm verordnete Lehre 1833 ab, um sich fortan ausschliesslich der Malerei zu widmen. Spitzweg besuchte nie eine Akademie. Anregungen gewann er von befreundeten Künstlern in München sowie auf Studienreisen nach Dalmatien (1839), Venedig (1850), Paris, London, Antwerpen und in verschiedene deutsche Städte. Ab 1844 war er Mitarbeiter der "Fliegenden Blätter", welche er mit zahlreichen humoristischen Zeichnungen versah.

Stilistisch und thematisch gehört Spitzweg der Spätromantik an. Im Verlauf seiner künstlerischen Entwicklung lockerte sich seine Malweise auf. Berühmt wurde er durch seine pointiert humorvollen, menschliche Schwächen karikierenden, dabei nie bösartigen Schilderungen des biedermeierlichen Kleinbürgertums. Durch die Freundschaft mit dem Landschaftsmaler Eduard Schleich rückte zu Beginn der 1850er Jahre die Landschaft stärker in seinen Fokus. Fortan malte er zahlreiche Gebirgsmassive, Waldwinkel oder weite Wiesenlandschaften, die er teils mit genrehaften Figurenszenen belebte.

Vertieft in sein Andachtsbuch für die vorgeschriebenen Gebetszeiten, schlendert der Pfarrer in der vorliegenden Darstellung an Gemüsebeeten vorbei durch die weite Landschaft, begleitet von einem freudig hechelnd vorausspazierenden Hund. Hinter dichtem Gebüsch ragt in der Ferne die Zwiebelkuppel eines Kirchturmes auf. Carl Spitzwegs Gestalt des "Bücherwurmes" oder "Bücherlesers" verarbeitete der Künstler in unterschiedlicher Form. Im vorliegenden Fall liegt die Betonung auf der Macht des geschriebenen Wortes, dem sich der Protagonist konzentriert hingibt. Die entsprechende Darstellung übernahm Spitzweg nochmals in einem weiter gefassten Bildausschnitt und mit leicht veränderten Details in "Der Dorfpfarrer (Morgenspaziergang)" (Wichmann 2002, S. 163, Nr. 190).

Estimation CHF 60'000
EUR 60'000
USD 64'516
Adjugé CHF 55'000
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