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DEGAS, EDGAR

1834 Paris 1917

Femme lisant.


Bleistift,
verso Stpl. "Atelier Ed. Degas" (Lugt 657) sowie bez. "Pb1790",
22x13 cm (LM)

(Please scroll down for the English version.)

Provenienz: Privatbesitz, Westschweiz.

Prof. Theodore Reff, New York, ist der Meinung, dass es sich bei der vorliegenden Arbeit um ein eigenhändiges Werk von Edgar Degas handelt.

Der französische Maler und Bildhauer Edgas Degas wurde 1834 als ältester Sohn des Bankiers Pierre Auguste Hyazinthe de Gas und dessen kreolischer Frau in Paris geboren. Bereits im Alter von 18 Jahren richtete er sich zuhause ein Atelier ein. 1853 nahm Degas ein Jura-Studium an der Sorbonne auf, das er aber schon im Jahr darauf wieder abbrach. Anschliessend nahm er Unterricht beim Maler Louis Lamothe und besuchte 1855/56 die École des Beaux-Arts. Die Begegnung mit Jean-Auguste-Dominique Ingres verlieh ihm wichtige Impulse. Mitte der 1860er Jahre malte Degas die ersten seiner später berühmt gewordenen Pferdesport-Bilder, beteiligte sich 1874 erstmals an der Pariser Impressionistenausstellung und lernte Édouard Manet, Claude Monet und Pierre-Auguste Renoir kennen. Wenig später richtete er den Fokus auf neue Motive und widmete sich vorwiegend dem Alltagsleben, den Pferderennen, der Oper und dem Ballett, wozu er auch eigene Fotografien als Malvorlagen verwendete. Diese Schaffensphase ist geprägt von der Versetzung des Bildprotagonisten vom Bildzentrum an den Bildrand, worin sich ein gewisser Einfluss der japanischen Holzschnitttradition bemerkbar machen mag. Obwohl der Künstler nach dem Tod seines Vaters und dem finanziellen Ruin seines Bruders auf die Malerei als Einnahmequelle angewiesen war, musste er sie nach seiner Erblindung Ende der 1880er Jahre aufgeben. Dennoch blieb er künstlerisch tätig und beschäftigte sich fortan mit der Bildhauerei, schuf Pferde, Frauenakte und Tänzerinnen.

In der vorliegenden Zeichnung porträtierte Edgar Degas sein favorisiertes Model Emma Thuilleux (1851-1925), das er insbesondere zwischen 1865 und 1869 wiederholt in seinen Gemälden festgehalten hat. Biografische Details zu Emma Thuilleux, auch Dobigny genannt, sind nur wenige bekannt. Das Mannequin wurde in der kleinen Gemeinde Montmacq im Departement Oise geboren und war zur Entstehungszeit der angebotenen Zeichnung in einer ärmlichen Gegend im Montmartre domiziliert. Auf Degas Zeichnung sind ihre mädchenhaften Züge - volle Wangen, Stupsnase und schwere Augenlider - unverkennbar wiedergegeben. Ein Charakteristikum für den schnellen Zeichenstil des Künstlers in den späten 1860er und 1870er Jahren ist zudem der dünne, fliessende Bleistiftstrich, mit dem er seine Protagonisten auf den Bildträger zu bannen pflegte.

Wir danken Prof. Theodore Reff für seine Einschätzung und Informationen.

 

 Theodore Reff has stated that in his opinion this drawing is by Degas.

The oval Atelier stamp attests that this drawing was found in Degas’s studio after his death in 1917. The Ph number is that of the photograph taken when the contents of the studio were inventoried at that time.
The subject can be recognized as Emma Thuilleux (1851-1925), known professionally as Emma Dobigny, a popular artist’s model who posed for Corot, Puvis de Chavannes, Tissot, and other artists. In the late 1860s and 1870s, Degas employed her for several paintings, wrote her Montmartre address in a notebook, and sent her two short letters about posing for him. Her sullen expression and childlike features, with full cheeks, upturned nose, and heavy eyelids, can be recognized in the present drawing. The fine, fluid pencil lines are typical of Degas’s rapid sketching style in the late 1860s and 1870s.

We would like to thank Prof. Theodore Reff, New York, for providing further information on the work.

Estimation CHF 9'000
EUR 10'000
USD 11'250
Zuschlag CHF 11'000
Dieses Lot wurde auf der Auktion A124 bei DOBIASCHOFSKY AUKTIONEN AG am 12.05.2017 versteigert.


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