A139 ne Internationale Kunst - Kunstauktionen
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VLAMINCK, MAURICE DE

Paris 1876 - 1958 Rueil-la-Gadalière

"La Route nationale".


Öl auf Leinwand,
sig. u.l., verso sig. Widmung "À Michelle Mirande",
54x65 cm

(Please scroll down for the English version.)

Echtheitsbestätigung: Wildenstein Institute, Paris, 1. Dezember 1992.

Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.

Das angebotene, in den 1930er Jahren entstandene Gemälde wird in den sich beim Wildenstein Institute in Vorbereitung befindlichen "Catalogue critique de l'oeuvre de Maurice de Vlaminck" aufgenommen.

Der französische Maler, Grafiker und Autor Maurice de Vlaminck war der Sohn eines Musikerehepaares und erhielt 1888-1891 ersten Malunterricht. Seine Karriere als Radrennfahrer musste er aufgrund einer schweren Krankheit aufgeben. Daraufhin schlug er eine musikalische Laufbahn ein, verliess 1892 als ausgebildeter Kontrabassist das Elternhaus und zog in den von zahlreichen Künstlern frequentierten Ort Chatou bei Versailles. Nach absolviertem Militärdienst in Vitré war er weiterhin als Musiker tätig. Im Juli 1900 kam es zu einer rein zufälligen, für Vlamincks künstlerischen Werdegang jedoch zukunftsweisenden Begegnung mit André Derain, der ihn zur Malerlaufbahn ermunterte und mit dem er schon bald ein gemeinsames Atelier in Chatou bezog. In jener Zeit schrieb Vlaminck nebenbei für Zeitungen und verfasste Romane, zu denen Derain die Illustrationen beisteuerte. Von entscheidender Bedeutung sollte der Besuch einer Van Gogh-Ausstellung 1901 in der Pariser Galerie Bernheim sein. Hier lernte Vlaminck auch Henri Matisse kennen, der ihn zur Teilnahme am "Salon des Indépendents" ermunterte. Gemeinsam mit Henri Matisse, André Derain, Émile-Othon Friesz und Henri Manguin beteiligte man sich 1905 an einer Ausstellung im "Salon d'Automne" und zeigte Landschaftsgemälde mit dynamischer Linienführung und koloristisch neuartigem Konzept, bei dem ungebrochene, leuchtende Farben direkt aus der Tube grossflächig auf die Leinwand verteilt wurden. Zunächst verschmäht und vom Kritiker Louis Vauxelles spöttisch mit "Fauves" bezeichnet, stiess die Künstlerschar rasch auf Interesse. So etwa ermöglichte der Kunsthändler Ambroise Vollard 1906 Vlamincks erste Einzelausstellung und erwarb dessen Gesamtwerk. Die darauffolgenden Jahre waren von einer schrittweisen Abkehr vom Fauvismus und einer vertieften Auseinandersetzung mit Cézannes Oeuvre geprägt. Nach dem Ersten Weltkrieg richtete sich Vlaminck in Paris ein Atelier ein. In jener Zeit fand er zu seinem unverkennbaren, neoromantisch anmutenden Stil mit reduzierter Farbpalette und düster-dramatischen Bildinhalten, vornehmlich Landschaften, ferner Stillleben und gelegentlich Figürliches. Eine Ausstellung in der Galerie Eugène Druet 1919 brachte den endgültigen künstlerischen Durchbruch. Gleichen Jahres zog Vlaminck ins ländliche Valmondois nördlich von Paris und 1925 nach Rueil-la-Gadelière im Departement Eure-et-Loir, wo sein Schaffen, darunter auch etliche Publikationen, von einem zunehmend zivilisationsfeindlicheren Standpunkt geprägt wurde. In den 1930er Jahren würdigte man Vlamincks Oeuvre im Rahmen etlicher internationaler Ausstellungen ausgiebig.

Die angebotene Arbeit mit ihrem fast menschenleeren und von Häusern gesäumten Strassenzug zeigt das von Vlaminck so oft wiederholte Motiv, eingefangen in perspektivischer Verkürzung, mit drückend düsterer Farbpalette und expressivem Pinselduktus.

 

 

Authenticity confirmed by: Wildenstein Institute, Paris, December 1, 1992.

Provenance: Private collection, Switzerland.

The offered painting, created in the 1930s, will be included in the forthcoming "Catalogue Critique de l'œuvre de Maurice de Vlaminck", currently being prepared by the Wildenstein Institute.

This work, depicting an almost deserted street lined with houses, presents a motif frequently revisited by Vlaminck. Captured in a sharply receding perspective, it is rendered in a somber, oppressive color palette with an expressive brushstroke style.

Estimation CHF 130'000 *
EUR 144'444 *
USD 162'500 *
Bei den mit (*) bezeichneten Losen sind Zuschlagspreis sowie Aufgeld mehrwertsteuerpflichtig.

Dieses Lot wurde auf der Auktion bei DOBIASCHOFSKY AUKTIONEN AG am 09.05.2025 versteigert.


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