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PERRIER, ALEXANDRE

1862 Genève 1936

"Lac de Roy (bleu foncé)".


Öl auf Leinwand,
verso Nachlass-Stpl. sowie a. altem Etikett betitelt u.
num. 86, 45x64 cm

Alexandre Perrier begann nach Abschluss des Kollegiums seiner Geburtsstadt zunächst eine Banklehre, die er jedoch 1881 zugunsten einer Lehre als Textildruckzeichner in Mulhouse abbrach. Ab 1891 arbeitete er in Paris als Modezeichner, frequentierte dort Schweizer Künstler und Schriftsteller wie Albert Trachsel, Auguste de Niederhäusern und Eugène Grasset und kam in Kontakt mit den unterschiedlichen Kunstströmungen jener Zeit. Im Salon des Indépendants stellte er erstmals seine Werke aus. Um 1900 kehrte Perrier nach Genf zurück, erhielt ein eidgenössisches Stipendium und liess sich endgültig als Maler nieder. Zu seinen Freunden zählten fortan auch Cuno Amiet und Ferdiand Hodler, neben denen er 1900 an der Pariser Weltausstellung und im Folgejahr an der Wiener Sezession teilnahm. Auf Empfehlung des Genfer Malers Alexandre Cingria erhielt er 1903 eine erste Einzelausstellung und in deren Folge wohlwollende Kritiken, unter anderem von Charles Ferdinand Ramuz. Bis zu seinem Unfalltod 1936 kreiste Perriers künstlerisches Schaffen um dieselben Motive: die Landschaften rund um den Genfersee, den Salève bei Genf und die Walliser Alpenwelt. Während sein in Paris entstandenes Frühwerk noch dem französischen Pointillismus verpflichtet war, präsentieren sich seine späten Arbeiten weitgehend von naturalistischen Motiven losgelöst und von einer strahlenden Farbpalette bestimmt. Mit seinem reifen künstlerischen Schaffen erreichte Perrier eine eigenständige und eigenwillige Position innerhalb des Schweizer Symbolismus und Jugendstils. Die auffallend kleine Zahl stets wiederkehrender, zu allen Tages- und Jahreszeiten gemalten Landschaftsmotive belegt, wie sehr es dem Künstler um eine fast wissenschaftliche Recherche der unterschiedlichen Farb- und Lichtwirkungen ging. Dabei arbeitete er nicht in der Natur, sondern schuf seine Bilder auf der Basis von abstrakten Farbstudien, Skizzen und Notizen im Atelier. Diese Distanzierung vom Naturmotiv verleiht seinen Gemälden trotz ihrer sinnlichen Pracht und der ungemeinen Differenzierung eine für sein Schaffen charakteristische, verdichtete Einfachheit und Ruhe. Damit steht er dem phänomenologischen Interesse von Georges Seurats Pointillismus wohl näher als dem divisionistischen Schaffen von Giovanni Segantini, mit dem Perrier nicht nur aufgrund seiner Technik, sondern auch wegen der gemeinsamen Vorliebe für alpine Motive oftmals verglichen wurde.

Estimation CHF 10'000
EUR 11'111
USD 12'500
Zuschlag CHF 6'500
Dieses Lot wurde auf der Auktion A130 bei DOBIASCHOFSKY AUKTIONEN AG am 06.11.2020 versteigert.


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